Z Gastroenterol 2022; 60(08): e624-e625
DOI: 10.1055/s-0042-1755058
Abstracts | DGVS/DGAV
Endokrine Chirurgie
Endokrine Erkrankungen & Chirurgie
Donnerstag, 15. September 2022, 15:50 – 17:10, Saal 8

EZH2 is ein Marker für high-grade neuroendokrine Neoplasien des GI-Trakts und der Lunge und ist mit einer schlechte Prognose assoziiert

S Bremer
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Göttingen, Deutschland
,
G Bittner
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
,
O Elakad
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
,
H Dinter
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
,
J Gaedcke
3   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirugie, Göttingen, Deutschland
,
A König
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Göttingen, Deutschland
,
A Amanzada
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Göttingen, Deutschland
,
V Ellenrieder
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Göttingen, Deutschland
,
A von Hammerstein-Equord Freiherr
4   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Göttingen, Deutschland
,
P Ströbel
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
,
H Bohnenberger
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Das Tumorgrading ist ein starker Prognosefaktor für neuroendokrinen Neoplasien (NEN). NEN werden allgemein in gut und schlecht differenzierte Subtypen unterschieden. Insbesondere schlecht differenzierte NEN des gastroenteropankreatischen Trakts werden mittlerweile weiter differenziert in NET-G3 und die deutlich aggressiveren neuroendokrinen Karzinome (NEC). Diese Unterscheidung ist prognostisch und therapeutisch hoch relevant. Derzeit existieren aber keine Marker, die eine sichere Unterscheidung erlauben. Aktuell kann die Differenzierung nur durch die Interpretation verschiedener klinischer, morphologischer und immunhistochemischer Daten und Marker erfolgen.

In dieser Studie haben wir die Expression von EZH2 (Enhancer of Zeste Homolog 2) in neuroendokrinen Neoplasien des gastroenteropankreatischen (GEP-NEN) und des pulmonalen (P-NEN) Systems und deren prognostischen Einfluss untersucht.

Wir haben Biopsien, bzw. Resektate von 219 Patienten immunhistochemisch analyisiert und die Expression mit klinischen Parametern inkl. dem overall survival korreliert.

EZH2 ist fast ausschließlich in NEN-G3 exprimiert. Etwa 65% der NEN-G3 zeigten eine vergleichsweise hohe Expression. Eine hohe Expression von EZH2 war signifikant assoziiert mit einer schlechteren Prognose und ein besserer Marker als bisher etablierte Marker wir Chromogranin A, DAXX/ATRX oder p53. Weiterführende Analysen lassen den Schluss zu, dass dieser Einfluss von EZH2 unabhängig vom Polycomb-Complex 2 zu sein scheint.

Zusammenfassend postulieren wir, dass EZH2 ein robuster Biomarker für die Identifizierung von aggressiven NEN-G3 sowohl in GEP-NEN als auch in P-NEN ist.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. August 2022

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