Z Gastroenterol 2022; 60(08): e565-e566
DOI: 10.1055/s-0042-1754920
Abstracts | DGVS/DGAV
Viszerale Onkologie
Onkologische Chirurgie
Donnerstag, 15. September 2022, 11:20–13:04, Saal 5

Einflussfaktoren der perioperativen Morbidität nach Rezidiv-Resektionen retroperitonealer Weichgewebssarkome im multimodalen Therapiekonzept

M Knoblauch
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
A Hofmann
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
C Werdel
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
Y Arlt
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
M Angele
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
,
M Albertsmeier
1   Klinikum Großhadern, AVT-Chirurgie, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die radikale Resektion ist auch im Lokalrezidiv die Therapie der Wahl bei retroperitonealen Weichgewebssarkomen (retroperitoneal sarcoma, RPS). Häufig wird diese im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte durchgeführt.

Ziele Ziel unserer Arbeit war die Identifikation von klinischen, operativen und therapieassoziierten Risikofaktoren der perioperativen Morbidität nach Resektion rezidivierter RPS und der Vergleich mit der Primärsituation.

Methodik Für Patienten, die im Zeitraum 2003-2019 an unserem Zentrum aufgrund eines primären RPS oder Rezidiv operiert wurden, erfassten wir klinische Charakteristika, neoadjuvante Therapien und perioperative Komplikationen. Der Comprehensive Complication Index (CCI) wurde berechnet und in einem Zero-One-Inflated-Beta-Modell auf mögliche Einflussfaktoren unter den erhobenen Daten untersucht.

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Abb. 1

Ergebnisse In die Analyse eingeschlossen wurden 107 Patienten, die in unserer Klinik an einem rezidivierten RPS operiert wurden; diese wurde verglichen mit den Daten von 128 primären Tumorresektionen. Der CCI war für Patienten nach Rezidiv-Resektion (Median 36.6 (Intervall 25%; 75%: 33.5, 43.8)) gegenüber einer primären Resektion (Median 22.5 (0, 46.18)) erhöht. Dabei zeigte der postoperative Verlauf eines ersten Rezidivs einen signifikant niedrigeren CCI gegenüber der zweiten Rezidiv-Resektion (Median 33.5 (22.6, 58.9) versus 43.9 (30.6, 54.9)).Im Zero-One-Inflated-Beta-Modell für das Auftreten irgendeiner Komplikation nach Rezidiv-Resektionen (CCI>0) zeigte sich ein signifikanter Einfluss von Transfusionspflichtigkeit (p=0,004) und der Resektion von≥3 Organen (p<0,001) während für Vortherapien ein solcher Zusammenhang statistisch nicht abgesichert werden konnte.

Schlussfolgerung Patienten mit Rezidiv-Resektionen eines RPS weisen im Vergleich zu Primärresektionen eine erhöhte postoperativen Morbidität auf. Entscheidend sind hierfür operative Faktoren wie Transfusionspflichtigkeit und Resektionsausmaß; der Einfluss von Vortherapien ist demgegenüber nachrangig. Rezidivresektionen von RPS können im Rahmen von multimodalen Therapiekonzepten sicher durchgeführt werden, das Risiko einer potentiell erhöhten Morbidität bei mehrfachen Resektionen sollte bei der Indikationsstellung berücksichtigt werden.

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Abb. 2


Publication History

Article published online:
19 August 2022

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