Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 802
DOI: 10.1055/s-0042-1753802
Abstracts | DGSMP/DGMS
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Thema: Kinder- und Jugendgesundheit

Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zu Zusammenhängen von Sonnenschutz- und Sonnenexpositionsverhalten der Kinder mit entsprechenden Verhaltensweisen der Eltern

T Görig
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
A Pfahlberg
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
O Gefeller
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
E Breitbart
2   Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention, Hamburg, Deutschland
,
K Diehl
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Zur Senkung der Hautkrebsmorbidität ist ein angemessener Sonnenschutz bereits in frühen Lebensjahren unabdingbar. Eltern spielen eine Schlüsselrolle für den Sonnenschutz ihrer Kinder und können als Vorbilder hierfür dienen. Wir haben untersucht, inwiefern das Sonnenschutz- und Sonnenexpositionsverhalten der Kinder mit den entsprechenden Verhaltensweisen der Eltern zusammenhängt.

Methoden Ausgewertet wurden die Daten einer Stichprobe von n=554 Eltern von Kindern im Alter zwischen 1 und 10 Jahren. Die Befragung fand im Jahr 2020 im Rahmen des Nationalen Krebshilfe-Monitorings (NCAM) telefonisch statt. Zusammenhänge zwischen dem Sonnenschutz- bzw. Expositionsverhalten der Eltern und der Kinder wurden mit Chi-Quadrat-Tests bzw. exakten Tests nach Fisher untersucht.

Ergebnisse Die Anwendung der Sonnenschutzmaßnahmen bei Kindern (d. h. Nutzung von Sonnencreme, Tragen von Kopfbedeckung, Aufsuchen von Schatten) hing signifikant mit der Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen bei den Eltern selbst zusammen. Eltern, die sich als Vorbild für ihre Kinder in Sachen Sonnenschutz sahen, nutzten eher Sonnencreme (z. B. im Gesicht 48,7 % vs. 17,4 %, p<0,001) und suchten eher Schatten auf (71,7 % vs. 53,5 %, p=0,001). Eltern, die in den letzten zwölf Monaten selbst mindestens einen Sonnenbrand hatten, berichteten auch eher von Sonnenbrand bei ihren Kindern (31,2 %), verglichen mit denjenigen Befragten, die selbst keinen Sonnenbrand hatten (16,2 %, p<0,001). Eltern, die sich selbst im Sommer intentional bräunten, berichteten dieses Verhalten auch bei ihren Kindern signifikant häufiger im Vergleich zu Eltern ohne intentionale Sonnenexposition (z. B. Bräunen am Wochenende: 7,0% vs. 1,7%, p=0,003).

Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Förderung des Sonnenschutzverhaltens in allen Altersgruppen. Ein Ansatzpunkt könnte die Betonung der Vorbildfunktion der Erwachsenen für ihre Kinder sein, um so das Verhalten dieser beiden Zielgruppen zu fokussieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022

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