Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 892
DOI: 10.1055/s-0042-1751197
Abstracts | ÖGPH

Gesundheit von Menschen mit Demenz und Angehörigen fördern – Bibliothek, Museum und Bürgerservicestelle als demenzfreundliche Organisationen

Verena Tatzer
1   Fachhochschule Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
,
Petra Plunger
1   Fachhochschule Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
,
Barbara Pichler
1   Fachhochschule Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
,
Ulrike Fellinger
1   Fachhochschule Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
2   Universität Wien, Wien, Österreich
,
Georg Zepke
3   Institut für systemische Organisationsforschung, Wien, Österreich
,
Monika Finsterwald
3   Institut für systemische Organisationsforschung, Wien, Österreich
,
Rebecca Ullmer
1   Fachhochschule Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
,
Katharina Heimerl
2   Universität Wien, Wien, Österreich
› Institutsangaben
 

Hintergrund Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen laufen Gefahr, Einschränkungen in sozialer Partizipation und Stigmatisierung zu erfahren. Gleichzeitig stehen öffentliche Einrichtungen vor der Herausforderung, ihre Angebote besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und betreuenden Angehörigen abzustimmen.

Das Projekt „Eine Bibliothek für Alle-die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ hat das Ziel soziale Teilhabe und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Demenz und deren Zu- und Angehörigen zu fördern. Neben der Bibliothek sind ein Museum und die Bürgerservicestelle beteiligt.

Methoden Das Projekt setzt ein partizipatives Gesundheitsforschungsdesign um. Methoden in der Phase der Bedürfnis- und Bedarfserhebung waren Online-Fokusgruppen mit Mitarbeitenden der Organisationen, Walking Interviews mit Menschen mit Demenz und betreuenden Angehörigen, eine Fokusgruppe mit betreuenden Angehörigen sowie Umfragen mit Mitarbeitenden der Organisationen und Nutzer*innen der Bibliothek. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Erhebungen fanden Workshops und Praxisprojekte in den Organisationen statt. Die Mitarbeitenden der drei Einrichtungen haben unterstützt vom Forschungsteam und unter Beteiligung von Menschen mit kognitiver Einschränkung und betreuenden Angehörigen Interventionen entwickelt und durchgeführt.

Ergebnisse Trotz der notwendigen Anpassungen während der Pandemie und der damit einhergehenden Herausforderungen für die partizipative Forschung und Praxisentwicklung sind Umsetzungen gelungen. Erfolgsfaktoren dafür waren: Mitbestimmung von Menschen mit Demenz; Maßnahmen für Menschen mit Demenz als Anlass für Inklusionsstrategien; die Kombination von verhältnisbezogenen Maßnahmen, Bewusstseinsbildung; räumliche Anpassungen & Vernetzung.

Schlussfolgerung Bibliotheken, Museen und Bürgerservicestellen haben großes Potential soziale Partizipation von Menschen mit Demenz und Angehörigen zu fördern und zur Entstigmatisierung beizutragen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022

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