Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 885-886
DOI: 10.1055/s-0042-1751176
Abstracts | ÖGPH

Leben mit HIV/ AIDS aus Sicht der Betroffenen – eine qualitative Analyse in Österreich

Helmut Beichler
1   AKH Wien, Wien, Österreich
,
Thomas Ernst Dorner
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
› Institutsangaben
 

Hintergrund Die qualitative Studie zu "Leben mit HIV und AIDS" untersucht die subjektive Sichtweise von PLWHIV in Österreich. HIV/ AIDS hat sich seit der letzten 30 Jahre von einer tödlichen Krankheit zu einer sehr gut manage-baren chronischen Erkrankung, vor allem durch die Modernisierung der Antiretroviralen Therapie (ART) entwickelt. Die Untersuchung eines Ist-Standes mit pflegewissenschaftlichem Fokus auf die Bewältigung von Krankheitsverlauf, Adhärenz, Stigma, Diskriminierung, Beziehungen zu Health Professionals, psychische/ physische Belastungen, frauenspezifische Themen liegen dabei im Vordergrund. Das Erleben der Betroffenen im Alltag, wie die Bewältigung von Beruf und Sexualität, sind Teil der Untersuchung.

Methoden Es wurde ein qualitativer Forschungsansatz nach der Grounded Theory Methodology (GTM) gewählt. Die Datenerhebung erfolgte mit gesamt 20 semistrukturieren Interviews. Die Datenauswertung wurde gemäß der GTM mit dem offenen, axialen (Kodierparadigma) sowie dem selektiven Kodieren durchgeführt.

Ergebnisse Die Heterogenität der Partizipierenden ergibt eine Vielfalt an Ergebnissen. Die Datenauswertung befindet sich im offenen/ axialen Kodier-Prozess. Dominierende Hauptkategorien: Bewältigung als aktiver Prozess; Sexualität; Paradigmenwechsel; Anonymität/ Diskretion um Stigmatisierung/ Diskriminierung zu verhindern; Vulnerabilität; Outing von HIV ist ein Prozess; Bewältigung von ART/ Medikamentenmanagement; Undetectable=Untransmittable (Garantie unter der Nachweisgrenze der Viruslast dominiert); kontinuierliche Versorgung mit Medikamenten; Frauenspezifische Themen (Scham, Schuld, „beschmutzt-sein“); Ängste/ Sorgen zu „Alt werden/ Zukunft mit HIV; Physische/ psychische Belastungen inklusive Bewältigung; Health Literacy; Beziehung zu Health Professionals.

Schlussfolgerungen HIV/ AIDS wird als Teil des Lebens im Alltag problemlos integriert und weniger als chronischer Krankheit erlebt und beschrieben. Diskriminierung/ Stigmatisierung finden nur rudimentär statt begründet dadurch, dass die Anonymität sowie Diskretion



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022

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