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DOI: 10.1055/s-0042-1751170
Gesundheitseinrichtungen mit Patientinnen und Patienten planen: Das Beispiel Diabeteszentrum Wienerberg
Hintergrund In Österreich hat PatientInnenbeteiligung in der Gestaltung von Versorgungsstrukturen wenig Tradition. Im Rahmen des Wiener Zielsteuerungsprojekts Diabeteszentrum Wienerberg wird der innovative Weg beschritten, Menschen mit Diabetes bereits in der Planungsphase zu beteiligen. Ziel ist es, die bestmögliche Diabetesversorgung zu realisieren. In Vorbereitung auf die nachhaltige Etablierung von PatientInnenbeteiligung im Diabeteszentrum, gilt es Sinn und Zweck für PatientInnen und MitarbeiterInnen zu konkretisieren und handhabbare Umsetzungsmethoden zu definieren und partizipativ auszuarbeiten.
Projektbeschreibung Eine Arbeitsgruppe von Menschen mit Diabetes, die bereits bei der Entwicklung der Empfehlungen beteiligt war und künftige Mitarbeitende des Diabeteszentrums wurde etabliert. Mit Unterstützung der GÖG als Prozessbegleitung wurden in vier Arbeitsgruppensitzungen ein gemeinsames Beteiligungsverständnis entwickelt, der Zweck von PatientInnenbeteiligung im Diabeteszentrum herausgearbeitet und Beteiligungsmethoden definiert, die im Diabeteszentrum umgesetzt werden sollen. In einem ersten Schritt soll der Fokus auf Information über Beteiligungsmöglichkeiten und -ergebnisse, eine Ideenbörse zum Einbringen von Ideen zur Gestaltung des Diabeteszentrums, einem Tag der offenen Tür im Diabeteszentrum und der Etablierung eines PatientInnenbeirats gelegt werden. An einem Umsetzungskonzept wird derzeit gearbeitet. Es soll bis Sommer 2022 vorliegen und mit Eröffnung des Diabeteszentrums schrittweise umgesetzt werden.
Empfehlungen Ein gemeinsames Verständnis von PatientInnenbeteiligung unter den Involvierten stellt die Grundlage für den Entwicklungsprozess und die Wahl geeigneter Beteiligungsmethoden dar. Die Projekterfahrungen zeigen, dass es nicht die eine Beteiligungsmethode gibt: Unterschiedliche AdressatInnen und Themenbereiche erfordern unterschiedliche Formate. Wichtig ist es, die Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten der Beteiligten im Blick zu behalten, um niemanden beim Aufbau von PatientInnenbeteiligung zu überfordern und positive Beteiligungserfahrungen zu ermöglichen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022
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Germany