Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 881-882
DOI: 10.1055/s-0042-1751162
Abstracts | ÖGPH

Einfluss der Pandemie auf die Schulverpflegung – Evaluierung des Mittagstisches

Julia Kolonovits
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Manuel Schätzer
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Jürgen König
2   Universität Wien, Department für Ernährungswissenschaften, Wien, Österreich
,
Juliana Bhardwaj
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Friedrich Hoppichler
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
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Hintergerund Durch den schulischen Mittagstisch haben Schüler*innen nicht nur Zugang zu einer regelmäßigen Mahlzeit, sondern auch die Möglichkeit, ein breites Speisespektrum kennenzulernen. Ziel der Arbeit war eine bundesweite Evaluierung der Schulverpflegung sowie die Analyse des Einflusses der Pandemie auf die Verpflegungssituation.

Methoden Es wurde eine nach Bundesland und Schultyp geschichtete repräsentative Stichprobe aller Schulen ab der 5. Schulstufe (n=331; N=2084) gezogen. Schulverantwortliche Personen wurden telefonisch mit einem standardisierten Fragebogen interviewt. Die Daten wurden mit den Ergebnissen der repräsentativen Erhebung 2018 (n=331) verglichen.

Ergebnisse An 71% aller Schulen wurde ein Mittagstisch angeboten. Die Verfügbarkeit einer Mittagsverpflegung unterschied sich nach Schultypen (NMS 74%, AHS 89%, BMHS 56%; p < 0,001), jedoch nicht nach Bundesländern (p=0,562) oder hinsichtlich des Ergebnisses 2018 (72%; p=0,971). Schulbuffetbetriebe (24%), Gemeinden (23%) und Caterer (19%) waren primär für die Abwicklung des Mittagstisches verantwortlich. Im zeitlichen Vergleich hat die Rolle der Schulbuffetbetriebe stark zugenommen (2018 16%; p=0,018). Jede vierte Schule (27%) gab an, dass der Mittagstisch in der Vergangenheit bereits einmal oder mehrmals als gesundheitsfördernd ausgezeichnet worden war. Dies ist eine signifikante Verbesserung (p=0,002) zu 2018 (18%). Auf die Frage, ob die Pandemie die Mittagsverpflegung unmittelbar beeinflusst, gab jede sechste Schule (15%) an, dass trotz Unterricht kein Mittagstisch angeboten wurde. Von einer Verschlechterung des Verpflegungsangebots oder einem Betreiberwechsel berichteten nur jeweils 3% der Schulen.

Schlussfolgerungen Durch die Pandemie wurde die Verköstigung sehr vieler Schüler*innen kurzfristig stark beeinflusst. Langfristig scheint die Verpflegungsstruktur jedoch stabil zu sein. Der Anteil an Schulen mit einem bestätigt gesundheitsfördernden Angebot sollte weiter gesteigert werden.



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Article published online:
22 August 2022

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