Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 879-880
DOI: 10.1055/s-0042-1751156
Abstracts | ÖGPH

E-Health und COVID-19. Was war und ist möglich? Was fehlt?

Markus Lang
1   FH Joanneum, Graz, Österreich
,
Johann Steszgal
2   Fachhochschule Burgenland GmbH, Pinkafeld, Österreich
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Die COVID-19 Pandemie bewirkte in Europa und Österreich signifikante Veränderung in der Wahrnehmung und Rolle von Digitalisierung und beflügelte deren Fortschritt. In vielen Bereichen wurden E-Health-Anwendungen forciert und eingesetzt, um die Gesundheits- und Pflegeprozesse unter den herausfordernden Bedingungen so gut wie möglich zu unterstützen. Doch nichts geht ohne die aktuellen und zukünftigen Anwender! Deshalb wurden Erfahrungen und Anforderungen der Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung erhoben: Quantitative Studie mittels Online-Fragebogen mit der Zielgruppe Bachelorstudierender beider Institutionen im WS 2020/21 und 2021/22. Die Auswertungen der 147 bzw. 98 Fragebögen zeigen, dass verschiedene Aspekte der Digitalisierung in der COVID-19-Krise als sehr hilfreich wahrgenommen wurden. Positiv hervorgehoben aber auch als noch stark ausbaubar gesehen wird die elektronische Dokumentation und die Vernetzung dieser über alle Berufsgruppen hinweg (z.B. ELGA). Für zukünftige E-Health-Applikationen, die auch immer stärker in den diagnostischen Bereich vorstoßen werden, wünschen sich die StudentInnen intuitive Benutzeroberflächen und tiefe Integration der Systeme aller Berufsgruppen bis hin zu den Angehörigen. Durch den Vorjahresvergleich war erkennbar, dass die IKT-Ausstattungen in allen Settings verbessert wurde – Grundlagen zur Digitalisierung sind also gegeben. Trotz vieler verfügbaren E-Health Applikationen, die auch in der COVID-19 Pandemie zugenommen haben, hat dieser Sektor aber sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft: Viele Anwendungen fehlen noch und Bruchstellen zwischen nicht kompatiblen Systemen hervorgerufen durch die vielen Betreiber und den Föderalismus führen zu teuren und unzufriedenstellenden Lösungen. Dies bedeutet einen Arbeitsauftrag auf vielen Ebenen: Von den Erstellern der Regularien bis hin zu den Betreibern, Software-Firmen und letztlich Anwendern und Ausbildungsinstitutionen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022

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