Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 876-877
DOI: 10.1055/s-0042-1751146
Abstracts | ÖGPH

Steht alles im Internet! Ergebnisse zur digitalen Gesundheitskompetenz der Österreicher:innen

Robert Griebler
1   Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Wien, Österreich
,
Christa Straßmayr
1   Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Wien, Österreich
,
Thomas Link
1   Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Wien, Österreich
,
Peter Nowak
1   Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Wien, Österreich
› Institutsangaben
 

Hintergrund Internet und insbesondere sozial Medien haben sich in den letzten 10 bis 20 Jahren zu einer der Hauptinformationsquellen zu gesundheitlichen und medizinischen Fragen entwickelt. Zu nahezu allen Themen werden dort Informationen angeboten, denen jedoch nicht immer zu trauen ist. Mehr denn je ist daher eine hohe digitale Gesundheitskompetenz gefragt, um die „richtigen“ Informationen zu filtern, vor allem im digitalen Informationsuniversum.

Methoden Um die digitale Gesundheitskompetenz der Österreicher:innen einschätzen zu können, wurde im Rahmen der Österreichischen Gesundheitskompetenz-Erhebung 2020 (zwischen März und Mai) eine repräsentative Stichprobe von knapp 3.000 Erwachsenen (18 Jahre oder älter) im Rahmen des internationalen Health Literacy Population Survey 2019-2021 (HLS19) telefonisch befragt.

Ergebnisse Dieser Erhebung zufolge weisen rund 57 Prozent der Österreicher:innen eine limitierte digitale Gesundheitskompetenz auf. Am schwierigsten fällt den Österreicher:innen das Beurteilen der online verfügbaren Informationen in punkto versteckter wirtschaftlicher Interessen und Vertrauenswürdigkeit der Informationen. Vor allem Personen mit geringer formaler Bildung und Menschen in einer finanziell prekären Lebenslage sowie Personen mit chronischen Erkrankungen verfügen über eine geringere digitale Gesundheitskompetenz.

Schlussfolgerungen Neben der Förderung der generellen Fähigkeiten, im Internet gezielt gewünschte Informationen finden zu können, bedarf es vor allem einer Stärkung der kritischen digitalen Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung. Von öffentlicher Seite bräuchte es interessensunabhängige, integrierte und qualitätsgesicherte digitale Informationsangebote, die gemeinsam mit den Zielgruppen und unter Berücksichtigung jener Bevölkerungsgruppen mit besonders geringer digitaler Gesundheitskompetenz entwickelt werden sollten. Zweckdienlich dafür wäre eine breite Partnerschaft unter möglichst vielen relevanten Informationsbereitstellern.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2022

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