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DOI: 10.1055/s-0042-1750240
Das Mikrobiom in der Schwangerschaft, bei Geburt und des Neugeborenen: Eine prospektive, longitudinale Pilotstudie
Einleitung Das Mikrobiom beschreibt die Summe aller Mikroorganismen, die den menschlichen Körper bewohnen. Veränderungen in der Zusammensetzung des vaginalen Mikrobioms sind eine der möglichen Ursachen für einen frühen vorzeitigen Blasensprung sowie für Frühgeburt. Die physiologische vaginale Besiedlung wird hauptsächlich durch Laktobazillen dominiert. Dabei weiß man, dass die das Risiko für Frühgeburt fördern können oder eben nicht. Die Besiedelung des Feten findet intrauterin, ebenso wie jene der Plazenta, des Chorion oder des Amnion statt. In dieser Pilotstudie soll das physiologische vaginale, plazentare und neonatale Mikrobiom deskriptiv analysiert werden.
Material und Methodik Es handelt sich hierbei um eine prospektive Longitudinalstudie, welche im Zeitraum von September 2020 bis September 2021 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Wien durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 37 Schwangere mit einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf und einem geplanten Kaiserschnitt, sowie in weiterer Folge ihre Neugeborenen, in diese Studie eingeschlossen. Es wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Abstriche bei der Mutter und beim Neugeborenen abgenommen. Maternal bei Einschluss (vaginal, rektal), sowie bei der Sectio vaginal, rektal, plazentar und intracavitär. Neonatal bei Geburt (buccal, dermal, Stuhl), sowie am 2.–3. Lebenstag: buccal, dermal und Stuhl. Das Mikrobiom zum jeweiligen Abnahmezeitpunkt wurde mittels 16S-rRNA Gen-Amplicon Sequenzierung von der Joint Microbiome Facility (JMF) der MedUni Wien analysiert.
Ergebnisse Es wurden insgesamt 37 Schwangere in diese Studie eingeschlossen. 7 Frauen (19%) mussten aufgrund der Änderung des Geburtsmodus oder einer ungeplanten Entbindung aus der Analyse ausgeschlossen werden. Bei den verbleibenden 30 Frauen bzw. ihren Neugeborenen wurde alle Abstriche abgenommen und zur Analyse übersandt. Zum Zeitpunkt der Einreichung dieses Abstracts befinden sich die Ergebnisse noch in Bearbeitung. Bis zur Präsentation der Ergebnisse auf der Jahrestagung der OEGGG in Linz, Juni 2022, werden die Ergebnisse zeitgerecht erwartet.
Zusammenfassung Erkenntnisse über die physiologische Zusammensetzung des Mikrobioms während der Schwangerschaft, bei Geburt und des Neugeborenen könnten eine wichtige Rolle in der ante- und peripartalen Betreuung darstellen. Neben der Zusammensetzung stellt der maternofetale Transfer eine wichtige Information dar. Hierdurch könnte es möglich werden, pathologische Veränderungen z.B. bei Zervixinsuffizienz, Frühgeburt sowie beim Frühgeborenen zu erforschen [1] [2].
Publication History
Article published online:
10 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Chu DM, Seferovic M, Pace RM, Aagaard KM. The microbiome in preterm birth. Best practice & research Clinical obstetrics & gynaecology 2018; 52: 103-113
- 2 Brown RG, Al-Memar M, Marchesi JR. et al. Establishment of vaginal microbiota composition in early pregnancy and its association with subsequent preterm prelabor rupture of the fetal membranes. Translational research : the journal of laboratory and clinical medicine 2019; 207: 30-43