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DOI: 10.1055/s-0042-1749962
Tod auf der Weide – fatale zentralnervöse Erkrankung in einer Schafherde
Einleitung Lämmer einer Wanderschafherde zeigten schwere neurologische Symptome und verendeten.
Material und Methoden Es erfolgte eine pathologisch-anatomische, histopathologische, bakteriologische und parasitologische Diagnostik. Gehirnmaterial wurde immunhistologisch bzw. molekularbiologisch auf Bornavirus, Toxoplasma, Neospora, Maedi/Visna und Flaviviren untersucht.
Befunde Es fand sich eine hochgradige nichteitrige Meningoenzephalitis. Immunhistologisch sowie molekularbiologisch konnte das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSMEV) nachgewiesen werden. Die partielle Sequenz des Virus lässt sich phylogenetisch dem Europäischen Subtyp zuordnen und ist eng mit einem Schweizer Isolat verwandt. Die Virusanzucht mittels verschiedener Zelllinien gelang. Die molekularbiologischen, immunhistologischen und parasitologischen Untersuchungen auf die weiteren genannten Erreger werden dokumentiert.
Schlussfolgerungen Mit dem Nachweis von FSMEV konnte die Ätiologie der fatalen ZNS-Störungen in der Schafherde ermittelt werden. Es handelt sich um eine natürliche Infektion bei Schafen in Deutschland bei der auch immunhistologisch Virus-Antigen im veränderten Gewebe nachgewiesen werden konnte. Die Untersuchungsergebnisse und das weitere Vorgehen im Bestand werden diskutiert.
Publication History
Article published online:
07 July 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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