Rofo 2022; 194(S 01): S35
DOI: 10.1055/s-0042-1749852
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik

Kopf-an-Kopf-Vergleich von kontrastmittelverstärkter Mammographie und MRT der Brust: eine Meta-Analyse

N Pötsch
1   AKH Wien, Universitätsklinik für Radiologie und Nu, Wien
,
G Vatteroni
2   Humanitas University, Department of Biomedical Sciences, Milan
,
P Clauser
3   Medical University of Vienna, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien
,
T Helbich
3   Medical University of Vienna, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien
,
P Baltzer
3   Medical University of Vienna, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Direkter Vergleich von kontrastmittelverstärkter Mammographie (CEM) und kontrastmittelverstärkter MRT (CE-MRT) der Brust hinsichtlich Sensitivität, Spezifität und negativem Vorhersagewert (NPV).

Material und Methoden Bis April 2021 veröffentlichte Studien, welche die diagnostische Genauigkeit von CEM und CE-MRT vergleichen wurden berücksichtigt. Zwei Untersucher extrahierten die Studiencharakteristika sowie die richtig Positiven, falsch Positiven, richtig Negativen und falsch Negativen von CEM und CE-MRT. Sensitivität, Spezifität, NPV sowie positive und negative Likelihood Ratios (LR+, LR-) wurden mit bivariaten Random-Effects Modellen berechnet. Mit Hilfe eines Fagan-Nomogramms wurde die maximale Vortestwahrscheinlichkeit ermittelt, bei der die Nachtestwahrscheinlichkeit einer negativen CEM- oder CE-MRT-Untersuchung mit dem 2%-Malignitätsraten-Benchmark für die Herabstufung eines BI-RADS-4- auf einen BI-RADS-3-Befund übereinstimmt. Darüber hinaus wurden I2-Statistiken, Deek's Funnel-Plot-Tests und Meta-Regressionen verwendet.

Ergebnisse Acht Studien, die 1161 Läsionen mit einer durchschnittlichen Krebsprävalenz von 49 % (0,9-82,2 %) untersuchten, wurden inkludiert. Die Sensitivität der CE-MRT war mit 97 % (95 %-CI 86-100 %) höher als bei der CEM mit 90 % (95 %-CI 75-96 %), bei jedoch geringerer Spezifität (CE-MRT 75 %, 95 %-CI 53-89 %;

CEM 79 %, 95 %-CI 58-91 %). Die maximale Vortestwahrscheinlichkeit, bis zu welcher beide Untersuchungen Brustkrebs ausschließen konnten, betrug 38 % für CE-MRT und 13 % für CEM.

Schlußfolgerungen Während CEM und CE-MRT eine vergleichbare diagnostische Genauigkeit zeigen, ist die CE-MRT in Bezug auf Sensitivität und LR- überlegen und kann Brustkrebs bis zu höheren Vortestwahrscheinlichkeiten als CEM ausschließen.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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