Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0042-1749732
uPA/PAI-1 als prädiktiver Faktor beim HR+ und HER2- Mammakarzinom
Zielsetzung Der Biomarker uPA/PAI-1 wird von nationalen und internationalen Leitlinien für die Prognose des nodal-negativen Mammakarzinoms empfohlen. Ziel der Studie ist, die prädiktive Bedeutung von uPA/PAI-1 für den Effekt einer adjuvanten Chemotherapie bei HR+ / HER2- Mammakarzinom mit mittlerem Rezidivrisiko zu untersuchen.
Material und Methodik In einer prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie (n=1270, NCT 01592825) wurden von 813 Patientinnen die Konzentrationen von uPA und PAI-1 aus Tumorfrischgewebe mittels ELISA (FEMTELLE, BioMedica Diagnostics GmbH) bestimmt. Als mittlere Risikogruppe (n=378) wurden Patientinnen mit folgenden Einschlusskriterien definiert: HR+, HER2-, G2, >35J, 0-3 befallene Lymphknoten. Der Endpunkt war das krankheitsfreie Intervall (Lokalrezidiv, Fernmetastase, Tod durch Brustkrebs; Recurrence-free Interval, RFI) bei adjuvanter Chemotherapie und/oder alleiniger endokriner Therapie der Patientinnen. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Median 60,3 Monate (1-129).
Ergebnisse Bei Patientinnen mit niedrigem uPA/PAI-1 Tumorstatus ohne Chemotherapie (n=120 von n=378) trat in weniger als 1% ein RFI-Ereignis innerhalb von 5 Jahren auf; Patientinnen mit hohem uPA/PAI-1 Tumorstatus ohne Chemotherapie (n=77) hatten ein signifikant höheres Risiko für ein RFI-Ereignis im gesamten Beobachtungszeitraum (adjustierte HR 4,27; 95% CI 1,132-16,124). Unter den Patientinnen mit Chemotherapie (n=181) hatten zwei Drittel einen hohen uPA/PAI-1 Tumorstatus, davon zeigten weniger als 1% ein RFI-Ereignis gegenüber 3,5% mit niedrigem uPA/PAI-1 Tumorstatus mit Chemotherapie. Patientinnen mit Chemotherapie und hohem uPA/PAI-1 Tumorstatus profitierten signifikant von der systemischen Therapie (adjustierte HR 0,207, 95% CI 0,076-0,6) im Gegensatz zur Gruppe mit niedrigem uPA/PAI-1 Tumorstatus.
Zusammenfassung Die Ergebnisse unterstreichen die Annahme, dass der uPA/PAI-1 Tumorstatus einen prädiktiven Faktor für das Ansprechen auf eine adjuvante Chemotherapie darstellen könnte.
Publication History
Article published online:
10 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany