Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S37-S38
DOI: 10.1055/s-0042-1749580
Abstracts
Thorax

Sonographie im Alltag der palliativen Onkologie

Alexander Herzog
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Zusammenfassung Für kaum ein Fachgebiet in der Medizin ist die Sonographie ein universelleres Diagnostik- und Therapieverfahren als in der palliativen Onkologie.

In der Diagnostik kann man:

  • Den Krankheitsverlauf bei onkologischen Fragestellungen im Abdomen aber auch bei Lymphknoten und Weichteilen beurteilen

  • Häufige Komplikationen in der Onkologie wie tiefe Beinvenenthrombose, Thrombosen der V. Subclavia, der Halsvenen oder Armvenen frühzeitig erkennen.

  • Harnleiterobstruktion und Gallengangsobstruktionen abklären, um Patienten an entsprechende Spezialabteilungen weiterzuleiten (Urologie, ERCP)

  • Ursachen einer Tachykardie und Dyspnoe feststellen wie Perikarderguss oder Pleuraerguss

  • Rasche Diagnostik bei Harnverhalt

  • Beurteilung von pathologischen Frakturen oberflächlich gelegener Knochen.

  • Sonographisch gesteuerte Biopsien und Zytologien

Therapeutisch lassen sich schwerwiegende Symptome rasch beseitigen:

  • Pleurapunktion bei akuter oder langsam zunehmender Dyspnoe

  • Entlastung bei Aszites mit abdominellem Druck

  • Bei Harnverhalt Anlage eines suprapubischen Katheters

  • Pericardpunktion bei lebensbedrohlichen Pericardergüssen

  • Anlage von zentral venösen Kathetern bei schwierigen Venenverhältnissen (bis ein Portsystem gelegt werden kann)

Damit ist in der palliativen Onkologie die Sonografie ein entscheidendes Tool, sie kann zur Betreuung Schwerst- Kranker auch am Krankenbett zum Einsatz kommen.

Durch die Sonographie kann der Onkologe weitgehend unabhängig eine Vielzahl von Aufgaben kostengünstig und wirtschaftlich erledigen.

Im Vortrag werden Fälle aus der täglichen Praxis palliativen Onkologie exemplarisch dargestellt.



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Article published online:
20 June 2022

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