Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S35
DOI: 10.1055/s-0042-1749574
Abstracts
Sono-Education

Development and comparison of two ultrasound course formats – which model is most appropriate for competency development?

Carlotta Ille
1   Rudolf-Frey Lernklinik, Universitätsmedizin Mainz
,
Johannes Weimer
1   Rudolf-Frey Lernklinik, Universitätsmedizin Mainz
,
Holger Buggenhagen
1   Rudolf-Frey Lernklinik, Universitätsmedizin Mainz
,
Kai-Uwe Strelow
1   Rudolf-Frey Lernklinik, Universitätsmedizin Mainz
,
Lukas Müller
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz
,
Andreas Weimer
3   Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Universitätsklinikum Heidelberg
,
Julia Weinmann-Menke
4   I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
› Author Affiliations
 

Fragestellung Die klinische Sonografieausbildung findet zunehmend bereits im Rahmen des Medizinstudiums in Form von verschiedenen Kursmodellen und unter Einsatz sog. „Peer Tutor*innen“ statt. Die aktuell publizierten, teils curricular im Studium verankerten Modelle lassen sich in Kompaktkursformate sowie semesterbegleitende (mehrwöchige) Kursmodelle einteilen. Es stellt sich die Frage, welches Modell auch mit Blick auf den Ressourcenaufwand und Pandemiesituationen am geeignetsten und effektivsten ist, um sonografische Kompetenzen nachhaltig erwerben.

Methodik Zur Beantwortung dieser Frage sind an der Rudolf-Frey Lernklink der Universitätsmedizin Mainz (UM) ab 2017 zwei verschieden Ultraschallkursformate, bestehend aus einem wöchentlichen stattfinden „Wochenkurs“ und einem Kompaktkursformat „Wochenendkurs“, entwickelt worden. Die peergestützten Kurse setzten sich aus 20 Unterrichtseinheiten (UE), aufgegliedert in zehn Module, zusammen. Die Inhalte der Kurse orientierten sich am Grundkurscurriculum Abdomen-, Kopf-Hals- sowie Notfallsonografie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Zur Vorbereitung auf die Kurseinheiten konnten Teilnehmende auf ein Kursskript zurückgreifen. Insgesamt konnten so in dem Zeitraum bis 2020 die Prüfungsleistungen von n=776 Studierenden, aufgeteilt in die Gruppen „Wochenkurs“ (n=635) und „Wochenendkurs“ (n=180) dokumentiert werden. Zur Messung des Kompetenzzuwachses wurden schriftliche Leistungsüberprüfungen (nur im „Wochenkurs“) sowie zwei praktische Prüfungen (max. 100 Punkte) im Zuge der letzten Unterrichtseinheit durchgeführt. Zusätzlich wurde die subjektive Selbsteinschätzung der Studierenden mittels Evaluationsbogen (7-stufiger Likertskala; 1=,,stimme voll und ganz zu “, 7= „stimme überhaupt nicht zu“) abgefragt.

Ergebnisse Beide Gruppen gaben an, mit dem Kurskonzept, den eingesetzten Lehrmaterialien und Tutor*innen zufrieden zu sein. Die praktischen Leistungen der „Wochenkurs“-Teilnehmer*innen sind signifikant besser als diejenigen der „Wochenendkurs“-Gruppe (Median 43,0 Punkte pro Station, IQR 39-4 vs. Median 39, IQR 33-42,5; p<0,01). Die subjektive Kompetenzeinschätzung der Studierenden fiel in der Gruppe „Wochenendkurs“ besser aus als in der Gruppe „Wochenkurs“.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse legen nahe, dass mehrwöchige Ultraschallkursformate zu einem besseren ultraschallspezifischen Kompetenzzuwachs führen. Als Gründe hierfür können die fehlende kontinuierliche Vor- und Nachbereitung sowie die Möglichkeit des ergänzenden praktischen Trainings außerhalb der Kurszeiten diskutiert werden. Besonders hinsichtlich der Übertragbarkeit auf die ärztlichen Ausbildungswege und der hier gängigen Praxis, sonografische Fortbildungen üblicherweise nur im Blockformat über zwei bis drei Tage durchzuführen, bietet diese Erkenntnis Anhalt, zukünftige Kurskonzepte anzupassen. Ziel weiterer Untersuchungen sollte sein, den Langzeitlernerfolg mittels einer Follow-up-Studie zu beobachten.



Publication History

Article published online:
20 June 2022

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