Diagnostischer Nutzen eines modifizierten fokussierten Herzultraschalls bei tachykarden Herzrhythmusstörungen an der Notaufnahme – eine Pilotstudie

Einleitung Im Rahmen der Behandlung von tachykarden Herzrhythmusstörungen ermöglicht das 12-Kanal-EKG in vielen Fällen die genaue Differenzierung der Arrhythmie und folglich die Einleitung einer spezifischen Therapie. Überlagerungen von Vorhof- und Ventrikelaktivität im Oberflächen-EKG können die Zuordnung jedoch schwierig bis unmöglich machen. In diesem Fall kann eine M-Mode Echokardiographie helfen das Verhältnis atrialer und ventrikulärer Aktivität unabhängig voneinander zu beurteilen um eine Differenzierung der Rhythmusstörung zu ermöglichen.

Ziel dieser Studie soll sein den Nutzen dieser Methode festzustellen und dabei mehrere transthorakale Anlotungen miteinander zu vergleichen.

Methodik Es wurden im Rahmen einer prospektiven Pilotstudie 10 PatientInnen die sich mit einer tachykarden Herzrhythmusstörung an der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring präsentierten einer modifizierten, transthorakalen echokardiographischen Untersuchung unterzogen.

Ergebnisse In allen 10 Fällen konnte mittels modifizierter M-Mode Echokardiographie Vorhof- und Ventrikelaktivität unabhängig voneinander beurteilt werden. In 8 Fällen konnte eine 2:1 Überleitung im Sinne eines Vorhofflatterns diagnostiziert werden. In 2 Fällen wurde eine 1:1 Überleitung zwischen Vorhof und Ventrikel nachgewiesen: mittels Verabreichung von Adenosin konnte in einem der beiden Fälle eine 1:1 übergeleitete Vorhofstachykardie demaskiert werden, im zweiten Fall eine AV-(nodale)-Reentrytachykardie.

Zusammenfassung Zusammengefasst zeigt sich die beschriebene Methode als einfach, sicher und effektiv in der Differentialdiagnostik von tachykarden Herzrhythmusstörungen. Ein breiter Einsatz erscheint sinnvoll und könnte zu einer schnelleren und genaueren Diagnostik und Therapie von PatientInnen mit Herzrhythmusstörungen führen.

Publication History

Article published online:
20 June 2022