Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S10
DOI: 10.1055/s-0042-1749504
Abstracts
Mamma

CEUS eines in US und Mammographie inapparenten DCIS, ein Fallbericht

Paul Spiesecke
1   Klinik für Radiologie, Charité Campus Mitte, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
Thomas Fischer
1   Klinik für Radiologie, Charité Campus Mitte, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
Markus Lerchbaumer
1   Klinik für Radiologie, Charité Campus Mitte, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
Jens-Uwe Blohmer
2   Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Charité Campus Mitte, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
Anke Thomas
1   Klinik für Radiologie, Charité Campus Mitte, Charité-Universitätsmedizin Berlin
› Institutsangaben
 

Zusammenfassung Die Mammographie bildet unter Ergänzung des Ultraschalls (US) die Standardmodalität im Mammakarzinom-Screening. In einer EFSUMB-Leitlinie von 2019 fassten die Autoren den zusätzlichen Einsatz der US-Elastographie im Bereich der Brustdrüse als Möglichkeit zur Steigerung der diagnostischen Genauigkeit zusammen. Jedoch wurde der Stellenwert des Kontrastmittel-verstärkten US (CEUS) in der Mammadiagnostik in einer EFSUMB-Leitlinie von 2018 als aktiver Forschungsgegenstand beschrieben, der aktuell noch nicht für die klinische Praxis empfohlen werden kann.

Wir präsentieren den Fall einer Patientin, die ein bifokales Mammakarzinom in Kombination mit einem DCIS aufwies. Das DCIS war in US und Mammographie nicht darstellbar, jedoch in der CEUS.

Zur präoperativen Bestimmung des Vaskularisationsgrades und der Tumorausbreitung des Mammakarzinoms entschied man sich im vorliegenden individuellen Fall zur Durchführung einer CEUS. In der CEUS wiederum wurde zusätzlich eine weitere Läsion dargestellt, die als 2,5 cm großes DCIS klassifiziert wurde. Somit gelang es ähnlich einer dynamischen MRT, ein zusätzliches DCIS bildgebend darzustellen. Jedoch fiel in der histopathologischen Untersuchung des Resektats ein R1-Status und eine Gesamtgröße von > 4 cm des in der CEUS korrekt klassifizierten DCIS auf.

Die CEUS stellte sich im präsentierten Fall als entscheidende bildgebende Modalität zur Darstellung des DCIS – wenn auch unvollständig – dar. Das Kontrastmittelverhalten des DCIS unterschied sich dabei deutlich von dem des umgebenden Gewebes – während das DCIS in B-Bild US und Mammographie nicht darstellbar war.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
20. Juni 2022

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