Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S4-S5
DOI: 10.1055/s-0042-1749489
Abstracts
Gefässe

Follow-up Ultraschall-Untersuchung des Intima-Media-Komplex bei PatientInnen mit Riesenzellarteriitis – eine Interimanalyse

Clarissa Lara Burg
1   Medizinische Klinik III, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Bonn
,
Pantelis Karakostas
1   Medizinische Klinik III, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Bonn
,
Charlotte Behning
2   Institut für medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Universitätsklinikum Bonn
,
Peter Brossart
1   Medizinische Klinik III, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Bonn
,
Sebastian Valentin Schäfer
1   Medizinische Klinik III, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Bonn
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Riesenzellarteriitis (RZA) geht mit erhöhten Intima-Media-Dicken (IMD) der kranialen und extrakranialen Gefäße einher.¹ ² Die relevante Rolle des Ultraschalls in der Diagnose der RZA ist lange bekannt und vor kurzem durch die EULAR Empfehlungen zur Bildgebung bestätigt worden.3 4 Bisher wurde die Veränderung der IMD über einen längeren Zeitraum nur für einzelne Gefäße untersucht.5

Methodik PatientInnen mit neudiagnostizierter RZA wurden prospektiv mittels Ultraschalls auf Veränderungen der IMD in kranialen und extrakranialen Gefäßen, die typischerweise bei der RZA befallen sind, untersucht. Die A. carotis, A. vertebralis, A. axillaris, A. temporalis communis, parietalis und frontalis und die A. facialis wurden untersucht. Zusätzlich wurde die Gesamtzahl der befallenen Gefäße ausgewertet. Die PatientInnen wurde zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, nach drei, sechs, neun und zwölf Monaten untersucht und die Veränderungen der IMD und die Gesamtzahl der befallenen Gefäße über diesen Zeitraum mittels eines gemischt-linearen Modells evaluiert.

Ergebnisse 20 PatientInnen mit neudiagnostizierter RZA aus einer Gesamtkohorte von 65 RZA-PatientInnen wurden in die Interimanalyse eingeschlossen. Für diese Analyse wurden die IMD der o.g. Gefäße zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, nach drei und sechs Monaten ausgewertet. Die dargestellte Kohorte bestand aus 10 (50 %) Frauen, das durchschnittliche Alter betrug 72,9 Jahre (SD ±8,8). Die durchschnittliche Symptomdauer lag bei 12,4 Wochen (SD ±9,63) bei einer durchschnittlichen Glukokortikoideinnahme von einem Tag (SD ±1,89). Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose betrug der durchschnittliche CRP-Wert 62,1 mg/l (SD ±36,4).

Es zeigten sich signifikante Reduktionen der IMD für alle untersuchten Gefäße, insbesondere nach sechs Monaten. Die absoluten Reduktionen betrugen nach sechs Monaten bei einem p-Wert von jeweils ≤0,0001 für die A. axillaris β=-0,29, für die A. carotis β=-0,19, für die A. vertebralis β=-0,33, für die A. temporalis communis β=-0,17, für die A. temporalis frontalis β=-0,09, für die A. temporalis parietalis β=-0,13, sowie die für die A. facialis β=-0,10. Die durchschnittliche Zahl der befallenen Gefäße betrug zum Zeitpunkt der Diagnose 8,6 (SD ±2,3), nach drei Monaten 4,6 (SD ±2,6) und nach sechs Monaten 2,5 (SD ±2,8). Im Poisson Mixed-Effects Modell zeigte sich eine signifikante Verringerung der Anzahl der befallenen Gefäße um 46 % (β= 0,54; p<0,0001) nach drei Monaten und um 70 % (β=0,30; p<0,0001) nach 6 Monaten.

Schlussfolgerung In allen untersuchten Arterien zeigte sich in der Interimanalyse des dargestellten Teils der Gesamtkohorte eine signifikante Abnahme der IMD über den Messzeitraum. Die Gesamtzahl der befallenen Gefäße reduzierte sich ebenfalls signifikant in dieser Kohorte.[1] [2] [3] [4] [5]



Publication History

Article published online:
20 June 2022

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