Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e36-e37
DOI: 10.1055/s-0042-1748435
Abstracts | DGS

Effizienzbeurteilung der intraoperativen Präparateradiographie im Rahmen der brusterhaltenden Therapie maligner Brusttumore nach neoadjuvanter Chemotherapie

B. Schäfgen
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
A.A. Haller
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
S. Steudt
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
C. Gomez
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
A. Stieber
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sektion Radiologie im Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
R. Togawa
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
J. Nees
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
F. Riedel
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
S. Fastner
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
A. Hennigs
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
P. Sinn
3   Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie, Heidelberg, Deutschland
,
T. Bruckner
4   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
M. Wallwiener
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
J. Heil
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
,
M. Golatta
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Senologie, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die intraoperative Präparateradiographie (PR) wird im Rahmen der brusterhaltenden Therapie (BET) routinemäßig zur Randbeurteilung eingesetzt. Der Nutzen der PR nach gutem Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie (NACT) erscheint aufgrund der niedrigen Prävalenz positiver Resektionsränder fraglich. Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Beurteilung der PR in Bezug auf die Identifikation positiver Ränder und die Vermeidung von Zweitoperationen.

Materialien und Methoden 362 Fälle bei 354 Patientinnen, die im Rahmen der BET nach NACT eine intraoperative PR in zwei Ebenen erhielten, wurden eingeschlossen. Das Ergebnis der PR und die ggf. daraus resultierende Empfehlung zur Nachresektion wurde mit dem Pathologiebericht als Goldstandard für jede Richtung einzeln verglichen.

Ergebnisse 2.172 Ränder wurden durch die PR untersucht, die Prävalenz eines initial positiven Randstatus betrug 4,7%. Hiervon wurden 38 (1,7 %) richtig positiv und 298 (13,7 %) falsch positiv beurteilt, entsprechend einem PPV von 11,3%. Insgesamt musste trotz intraoperativer Nachresektionen in 37 (10,2 %) Fällen eine Zweitoperation durchgeführt werden, im Vergleich zu 75 (20,7%) Zweitoperationen, die ohne PR und entsprechende intraoperative Nachresektionen notwendig gewesen wären, entsprechend einer NNT von 10. In der Subgruppe mit klinischer Komplettremission (cCR) betrug die Prävalenz initial positiver Ränder 3,8%, der PPV 6,5%. Die NNT in dieser Subgruppe lag bei 34.

Zusammenfassung Die Präparateradiographie besitzt zur Vorhersage eines positiven Randstatus nach NACT nur einen niedrigen PPV. Verbunden mit der niedrigen Prävalenz eines positiven Randstatus insbesondere bei cCR kann durch die mit der PR verbundenen Empfehlungen zur Nachresektion die Anzahl an Zweitoperationen nur geringfügig reduziert werden.



Publication History

Article published online:
21 June 2022

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