Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e25-e26
DOI: 10.1055/s-0042-1748406
Abstracts | DGS

Können innovative OP-Verfahren bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom noch kostendeckend durchgeführt werden? Eine Struktur- und Prozessanalyse zur operativen Therapie des Mammakarzinoms in Deutschland

M.P. Lux
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Frauenklinik St. Louise, Paderborn, Frauenklinik St. Josefs-Krankenhaus, Salzkotten, St. Vincenz Kliniken, Paderborn, Deutschland
,
M. Untch
2   Helios Klinikum Berlin-Buch, Frauenklinik, Berlin, Deutschland
,
H.-C. Kolberg
3   Marienhospital Bottrop gGmbH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Bottrop, Deutschland
,
M. Friedrich
4   Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Krefeld, Deutschland
,
M. Thill
5   Agaplesion Markus Krankenhaus, Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Frankfurt, Deutschland
,
F. Schütz
6   Diakonissen Speyer, Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Speyer, Deutschland
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Hintergründe Nicht nur bei der Systemtherapie, sondern auch in der operativen Therapie des Mammakarzinoms nimmt die Innovation stetig zu. So sind Brustzentren mit zahlreichen neuen Methoden konfrontiert, wie alternative Markierungsverfahren, z.B. Radionuklidmarkierung, Radar-Reflexion, Magnetic Seeds, neue Verfahren zur intraoperativen Schnittrandbeurteilung, z.B. Präparat-MRT, Gewebescanner, und alternative Markierungswege zur Sentinel-Node-Biopsie (SNB), wie Indocyaningrün oder Eisenoxid. Auch nimmt die targeted axillary dissection (TAD) stetig zu, für die unterschiedliche Clips verfügbar sind. Es stellt sich die Frage, ob diese Verfahren kostendeckend in der DRG abgebildet werden können, wie hoch Zuschüsse sein müssen, um diese Innovationen umzusetzen, oder ob diese Innovationen zu einer Kostenersparnis führen können.

Methoden Es wurde ein gesundheitsökonomischer online-Fragebogen entwickelt, welcher die unterschiedlichen Strukturen und Prozesse einzelner Kliniken bzw. Brustzentren erhebt, um auf Basis dessen gesundheitsökonomische Evaluationen einzelner Verfahren durchführen zu können.

Ergebnisse Im Rahmen des Fragebogens werden neben Region, Fallzahlen und Trägerschaft detaillierte Fragen zur Markierung bei der BET, TAD und SNB, inklusive Abläufe, Wege der Patientin und Kapazitätsgrenzen als auch zur Nachresektion mit Raten und Fallzusammenführungen erhoben. Die durchführenden Kliniken und Zentren wurden über die Mitgliedschaft bei der Kommission Mamma der AGO e.V., der AWOgyn e.V. als auch der AG Zertifizierter Brustzentren angeschrieben, um ein repräsentatives Ergebnis für Deutschland zu erzielen. Zum 27.1.2022 lag der Rücklauf bei n=63, wobei die Erhebung noch bis Ende Februar läuft.

Zusammenfassung Die Struktur- und Prozessanalyse wird es erstmalig ermöglichen, die Kostenseite für Brustzentren unterschiedlicher Größe, Trägerform oder Region zu reflektieren und auf Basis dessen neue Verfahren im Gesamtkontext der operativen Versorgung ökonomisch zu bewerten.



Publication History

Article published online:
21 June 2022

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