Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e25
DOI: 10.1055/s-0042-1748405
Abstracts | DGS

Diagnostik der Implantatrotation im hochauflösenden Ultraschall – differenzierte Evaluation abhängig vom Implantatehersteller

J. Lohmeyer
1   Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Hamburg, Deutschland
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S. Shamiri-Zimmermann
1   Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Hamburg, Deutschland
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Die Rotation eines anatomischen Implantates kann einen Grund zum vorzeitigen Implantatwechsel darstellen. Ob eine störende Formveränderung rotationsbedingt ist, lässt sich klinisch nicht immer sicher sagen. Der hochauflösende Ultraschall kann helfen, die genaue Implantatausrichtung zu bestimmen. Die Richtungsmarkierungen von anatomischen Implantaten werden durch die Hersteller jedoch sehr uneinheitlich umgesetzt. Ohne Kenntnis der zu erwartenden Bildgebung ist eine eindeutige Diagnostik daher nicht möglich. Ziel dieser Arbeit ist eine abgrenzende Darstellung gängiger Implanatmarken im hochauflösenden Ultraschall.

Zur Simulation einer authentischen Darstellung erfolgte die Betrachtung von anatomischen Implantaten durch eine auf 1,5 cm ausgedünnten Bauchhaut. Verglichen wurden Implantate der Firmen Allergan, Eurosilicone, Mentor, Motiva, Nagor, Polytech und Sebbin. Dabei erfolgte die Dokumentation der Markierungspositionen und -abmessungen in der Ultraschalldiagnostik.

Die Kaudalmarkierung von Polytech ließ sich als einzige im Ultraschall nicht darstellen. Durch Platzierung und Form ist unter den verwendeten Implantaten eine eindeutige Zuordnung von Ausrichtung und Herstellerfirma möglich. Die Bodenplatte ließ sich bei allen Fabrikaten klar darstellen. Bei Polytech ist die sichtbare Strukturänderung jedoch auf ein sehr kleines zentrales Areal begrenzt. Auch die Darstellung der Bodenplatte sowie die Implantathülle lassen Schlüsse auf den Hersteller zu.

Im hochauflösenden Ultraschall ist eine schnelle und zuverlässige Diagnostik der Implantatausrichtung mit Ausnahme von Polytech bei allen untersuchten Implantaten möglich. Auch die Herstellerfirma ließ sich in diesem Rahmen eindeutig zuordnen. Dabei kann auch eine Upside-down Rotation sicher dargestellt werden. Die hier zusammengefasste Katalogisierung der Markierungen hilft insbesondere auch bei unbekanntem Fabrikat, die genaue Ausrichtung des Implantates zur bestimmen und damit diagnostische Sicherheit zu geben.



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Article published online:
21 June 2022

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