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DOI: 10.1055/s-0042-1748391
Compliance und Versorgungsstruktur der intensivierten Früherkennung im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs Regensburg
Zielsetzung Wir untersuchten die Teilnahme an der intensivierten Früherkennung (IF) in unserem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK). Ziel war es, Adhärenz und Fluktuation von Teilnahmeberechtigten an der IF einzuschätzen, Unterschiede zwischen Risikogruppen zu detektieren und die Ergebnisse mit Blick die Compliance-Rate zu bewerten.
Materialien und Methoden Die Teilnehmerrate an der IF im Zentrum für FBREK-Zentrum Regensburg wurde retrospektiv anhand der Datenbank BRCA2006 des Deutschen Konsortium für FBREK und der Kliniksoftware MCC untersucht. Erfasst wurde der Zeitraum von 1.01.2012 bis 31.12.2020.
Ergebnisse Insgesamt wurden 268 gesunde Teilnahmeberechtigte eingeschlossen. Hierunter befanden sich 73 mit pathogenen BRCA1-Mutationen, 75 mit BRCA2-Mutationen, 86 mit rechnerisch erhöhtem Risiko und 34 mit Mutationen in anderen Genen, die das Mammakarzinomrisiko erhöhen (RAD51C/D, CHEK2, PALB2, BARD1, ATM, NBN, BRIP1, CDH1). Nach BRCA1/2 war CHEK2 das dritthäufigste betroffene Gen.
Die Nicht-Teilnahme betrug bei der Gruppe mit BRCA1-Mutationen 35,6%, bei BRCA2-Mutationen 53,3%, bei anderen Genmutationen 47,1% und bei rechnerisch erhöhtem Risiko 47,7%. 35,6% der BRCA1-Mutationsträgerinnen hatten mindestens zwei Mal am Screening-Programm teilgenommen. Diese Rate betrug in den anderen Gruppen 28% (BRCA2), 47% (andere Risikogene) und 41,9% (rechnerisch erhöhtes Risiko).
Zusammenfassung Untersucht wurde die Teilnahmerate an der IF am Zentrum für FBREK Regensburg. Bei der Nicht-Teilnahme zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den Teilnahmeberechtigten mit BRCA1-Mutation und den anderen Risikogruppen. Dies könnte durch das bei BRCA1-Mutation höchste vorliegende Erkrankungsrisiko und einen damit verbundenen Wahrnehmungseffekt bedingt sein. Ob andere Faktoren wie Alter oder risikoreduzierende Operationen bei der Teilnahmerate eine Rolle spielen, muss in Zukunft noch weiter untersucht werden.
Publication History
Article published online:
21 June 2022
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Georg Thieme Verlag
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Germany