Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e16
DOI: 10.1055/s-0042-1748379
Abstracts | DGS

Langfristige Auswirkungen von supervidierten und nicht supervidierten Bewegungsinterventionen auf das körperliche Aktivitätsverhalten von Brustkrebspatientinnen

S. Goldschmidt
1   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland
2   Universitätsklinikum Heidelberg – Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland
,
M.E. Schmidt
1   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland
,
K. Steindorf
1   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland
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Zielsetzung Positive Auswirkungen von körperlicher Aktivität während und nach einer Krebsbehandlung sind wissenschaftlich erwiesen. Dennoch reduzieren viele Brustkrebspatientinnen ihre körperliche Aktivität über den Zeitraum der Krebstherapie. Diese Übersichtsarbeit untersuchte die Auswirkungen von supervidierten und nicht supervidierten Bewegungsinterventionen auf das längerfristige Aktivitätsverhalten von Brustkrebspatientinnen.

Materialien und Methoden In Pubmed, Cochrane, Embase and Web of Science wurde systematisch nach Studien mit Ausdauer-, Kraft- oder kombiniertem Training mit Brustkrebspatientinnen gesucht, in denen das körperliche Aktivitätsverhalten mehrere Monate nach Abschluss dieser Studienintervention erhoben wurde. Die standardisierten Mittelwertunterschiede (SMDs) wurden mit Hilfe von Random-Effects-Modellen berechnet.

Ergebnisse Die Literaturrecherche resultierte in 27 Studien für das Review, von denen 11 Studien geeignete Daten enthielten, um in die Metaanalyse aufgenommen zu werden. Davon hatten 19 Studien eine supervidierte, 7 Studien eine nicht supervidierte und eine Studie eine supervidierte und eine nicht supervidierte Trainingsintervention. Die Bewegungsinterventionen insgesamt waren tendenziell nachhaltig hinsichtlich moderater bis anstrengender körperlicher Aktivität nach unterschiedlichen Follow-up Intervallen mit Effektstärken zwischen 0,14 bis 0,41. Es gab hierbei keine klaren Unterschiede in der Nachhaltigkeit von supervidierten und supervidierten Interventionen.

Zusammenfassung Bei Brustkrebspatientinnen zeigt sich eine gesteigerte körperliche Aktivität sowohl nach supervidierten als auch nicht supervidierten Bewegungsinterventionen auch mehrere Monate nach Interventionsende. Allerdings waren die beobachteten Effekte nur gering bis moderat und nahmen mit der Zeit ab. Zukünftige Studien sollten klären, wie die Nachhaltigkeit von Bewegungsinterventionen weiter verbessert werden könnte.



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Article published online:
21 June 2022

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