Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e11
DOI: 10.1055/s-0042-1748365
Abstracts | DGS

Mikroinvasives Mammakarzinom im verlaufskonstanten Hamartom

A. de Waal
1   Universitätsklinik, Frauenheilkunde uns Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
H.-H. Köhler
2   Institut für Pathologie und Zytologie, Pathologie, Marburg, Deutschland
,
A. Fink
3   Mammographie-Screening-Programm, Dachau, Deutschland
,
J. de Waal
4   Referenzzentrum Mammographie Süd West, Gießen, Deutschland
,
K. Bock
5   Universitätsklinik, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
 

Eine umschriebene Anordnung von Brustgewebe mit unterschiedlicher Ausprägung der verschiedenen Gewebekomponenten (Drüsengewebe, Fettgewebe, Stützgewebe) und mit typischerweise umgebender Pseudokapsel kennzeichnet das Hamartom der Brust.

Das Malignomrisiko unterscheidet sich nicht von dem des übrigen Mammagewebes, was insbesondere im Rahmen von Früherkennungsprogrammen Berücksichtigung finden muss.

Trotz relativer Häufigkeit von Hamartomen sind Berichte über Malignität innerhalb eines Hamartoms in der Literatur selten.

Wir berichten über eine 54jährige Teilnehmerin aus dem Mammographie-Screening-Programm, bei der 23 Monate nach Erstvorstellung im Rahmen der regulären Folgeuntersuchung durch das Neuauftreten von gruppierten Mikroverkalkungen ein mikroinvasives NST-Karzinom (pT1mi pN0 MX G3) mit extensiver intraduktaler Komponente in einem vorbestehenden, prominenten, verlaufskonstanten Hamartom diagnostiziert werden konnte.

Wir möchten für diese besondere Entität sensibilisieren, damit auch bei form- und größenkonstanten benignen Gewebeveränderungen, wie dem Hamartom, appositionelle Malignome nicht fehlinterpretiert werden.



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Article published online:
21 June 2022

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