Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): e5-e6
DOI: 10.1055/s-0042-1748352
Abstracts | DGS

Die Rolle der postneoadjuvanten Therapie beim Mammakarzinom

C. Matuschek
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
D. Jazmati
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
E. Bölke
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
S. Corradini
2   LMU, Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Deutschland
,
W. Budach
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
B. Tamskocovics
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
J. Haussmann
1   Heinrich Heine Universität, Strahlentherapie, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die neoadjuvante Chemotherapie ermöglicht eine engmaschige Überwachung des Tumoransprechens bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Dies bietet die Möglichkeit, neue therapeutische Strategien zu evaluieren und die adjuvante Therapie entsprechend dem Ansprechen der initialen Therapie zu eskalieren oder zu de-eskalieren.

Patienten und Methodik Wir führten eine „pubmed“ Literatur Recherche mit den Stichworten postneoadjuvante Therapie, Mammakarzinom, prospektive randomisierte Phase 3 Studie durch. Hierbei konnten wir 10 prospektive randomisierte Studien mit 11814 Patienten identifizieren.

Ergebnisse Bei „triple negativen“ Mammakarzinomen (ER negativ, PR negativ, HER-2-negativ.) konnte gezeigt werden, dass eine zusätzliche Immuntherapie das Gesamtüberleben im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie verbessern kann. Darüber hinaus kann die adjuvante Therapie entsprechend eskaliert oder deeskaliert werden. Diese Studien konnten alle eine Verbesserung des onkologischen Ergebnisses im Zusammenhang mit der Eskalation der Therapie bei Patienten mit Resttumor nach neoadjuvanter Behandlung zeigen. Andererseits kann diese Individualisierung der Therapie auch die Möglichkeit bieten, die Behandlung zu deeskalieren und dadurch die Morbidität zu reduzieren. Unter WSG-ADAPT HER2+/HR- erzielten HER2-positive Patientinnen vergleichbare Ergebnisse ohne Chemotherapie nach vollständiger Remission und neoadjuvanter Behandlung.

Zusammenfassung Das Konzept der postneoadjuvanten Therapie stellt eine große Chance für eine personalisierte individualisierte Krebsbehandlung dar, die das onkologische Ergebnis verbessern kann.

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Fig. 1


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Article published online:
21 June 2022

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