CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S169
DOI: 10.1055/s-0042-1747623
Abstracts | DGHNOKHC
Schlafmedizin: Implantate / Stimulationstherapie

Der Einfluss der kraniofazialen Anatomie auf das Therapieansprechen bei Hypoglossusnervstimulation

Zhaojun Zhu
1   Klinikum rechts der Isar, HNO München
,
Franziska von Meyer
1   Klinikum rechts der Isar, HNO München
,
Daniel Jira
1   Klinikum rechts der Isar, HNO München
,
Adam Kaplan
2   University of Minnesota, BiostatisticsMinneapolisVereinigte Staaten von Amerika
,
Benedikt Hofauer
1   Klinikum rechts der Isar, HNO München
,
Clemens Heiser
1   Klinikum rechts der Isar, HNO München
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Hypoglossusnervstimulation (HNS) hat sich als erfolgreiche Therapie der obstruktiven Schlafapnoe etabliert. Ziel dieser Studie war es, mittels postoperativer Bildgebung zu untersuchen, inwiefern die kraniofaziale Anatomie das Therapieansprechen bei HNS beeinflusst.

Methoden Alle Patienten, die seit Dezember 2013 eine Therapie mit einem HNS (Inspire Medical Systems, Maple Grove, USA) erhalten haben, wurden eingeschlossen. Anhand der postoperativen Röntgenaufnahmen wurden bei jedem Patienten zehn definierte Messungen bestimmt. Dazu gehörten u.a. die Weichgaumenlänge und die Distanz des Weichgaumens zur Pharynxhinterwand. Die Patienten wurden nach dem Therapieansprechen nach Sher in die zwei Gruppen „Responder“ und „Nonresponder“ unterteilt. Mittels statistischer Analyse sollte untersucht werden, ob sich die kraniofaziale Anatomie in beiden Gruppen unterscheidet und ein Prädiktor für Therapieansprechen identifiziert werden kann.

Ergebnisse Insgesamt wurden 97 Patienten eingeschlossen (Geschlecht: 85 m, 12 w; Alter: 57±11 Jahre; BMI: 29,8±3,9 kg/m2). Von den 97 Patienten waren nach Sher-Kriterien 19 Nonresponder und 78 Responder. Beide Gruppen unterschieden sich in der kraniofazialen Anatomie nicht signifikant voneinander. Potenzielle Prädiktoren konnten mittels Kreuzvalidierungsverfahren, welches im maschinellen Lernen angewendet wird, nicht festgestellt werden. Die Weichgaumenlänge und die Distanz des Weichgaumens zur Pharynxhinterwand zeigten die höchste Aposteriori Wahrscheinlichkeit als Prädiktor zu fungieren, jedoch mit geringer Power (Aposteriori Wahrscheinlichkeit 15-19%).

Schlussfolgerung Die statistischen Analysen zeigen, dass die kraniofaziale Anatomie wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Therapieansprechen nach Implantation mit einem HNS hat.



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Article published online:
24 May 2022

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