Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S160
DOI: 10.1055/s-0042-1747588
Abstracts | DGHNOKHC
Rhinologie: Olfaktologie / Gustologie

Riech- und Schmeckstörungen nach COVID-19 Impfung

Rosalie Klombis-Müller
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
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Theresa Obermüller
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
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Maximilian Von Bernstorff
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
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Sophie Burghardt
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
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Raid Hammod
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
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Veit M. Hofmann
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
› Institutsangaben
 

Hintergrund Riech-und Schmeckstörungen nach Impfung gegen COVID-19 werden bis dato in der Literatur in Einzelfällen beschrieben. Diese werden vor allem nach der Comirnaty-Impfung berichtet. In diesem Fallbericht werden die Riech-& Schmeckstörungen von zwei PatientInnen nach Comirnaty-Impfung präsentiert.

Methoden Die zwei betroffenen PatientInnen mit persistierender subjektiver Riech-und/oder Schmeckstörung nach COVID-19-Impfung wurden mittels seitengetrennter olfaktorischer Testung mit Sniffin Sticks (SDI) und Schmecktestung untersucht. Eine Therapie wurde im Anschluss initiiert und die PatientInnen wurden in regelmäßigen Abständen nachuntersucht.

Ergebnisse Es wurden 2 Patienten (1 weiblich, 1 männlich) im Alter von 80 Jahren untersucht, bei denen ca. eine Woche nach 1. bzw. 2. Comirnaty-Impfung eine Riech- und/oder Schmeckstörung auftrat. In einem Fall war sowohl subjektiv als auch in den objektiven Untersuchungen eine funktionelle Anosmie und im anderen Fall eine Hyposmie (SDI rechts 18,75 und links 21,75)und Hypogeusie (rechts 4/16 und links 6/16) nachweisbar. Die Antikörperuntersuchung zeigte, dass IgG(S) aber keine IgG (Nc) Antikörper vorhanden waren.

Diskussion Die Riechstörung im Sinne einer Hyp-/Anosmie, sowie einer Parosmie können bei PatientInnen nach COVID-19-Impfung ohne vorangegangene COVID-19 Infektion auftreten und sollten immer objektiviert werden. In einem Fall wurde zusätzlich eine Hypogeusie nachgewiesen. Trotz laborchemischer Diagnostik sind synchrone COVID-19 Infektionen derzeit nach Impfung nicht immer sicher auszuschließen. Altersbedingte Vorschäden in beiden Fällen sind nicht beurteilbar. Ob der Verlauf der Riechstörung vergleichbar mit dem der PatientInnen nach einer COVID-19-Infektion ist, muss in weiteren Studien untersucht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022

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