Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S146
DOI: 10.1055/s-0042-1747546
Abstracts | DGHNOKHC
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Fallvorstellung: Lokale Therapie zur Verbesserung der Stimmfunktion mit plättchenreichem Plasma und Hyaluron (CELLULAR MATRIX​ PRP+HA) bei einem Patienten nach definitiver Radiochemotherapie

Authors

  • Janna Patrizia Della

    1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Schwerpunkt Phoniatrie und Pädaudiologie Frankfurt am Main
  • Timo Stöver

    2   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Frankfurt am Main
  • Sabine Kramer

    1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Schwerpunkt Phoniatrie und Pädaudiologie Frankfurt am Main
 

Einleitung Wir berichten über einen 69-jährigen Patienten mit Z.n. definitiver Radiochemotherapie (bis 04/2013) und Tracheostomaverschluss bei T3N2M0 supraglottischem Larynxkarzinom. Es besteht eine deutlich eingeschränkte Kehlkopfhebung bei kutanem Strahlensyndrom, narbige Einziehung im Bereich des ehemaligen Tracheostomas und ausgeprägte Dysphonie.

Therapie und Verlauf Der Patient stellte sich nach Ende der Radiochemotherapie mit ausgeprägter Dysphonie (R3B2H3, DSI: -5.58) zur phoniatrischen Mitbeurteilung vor. Eine lokale Unterspritzung mit Procain 1% zeigte eine kurzzeitige Besserung der Dysphonie mit klarerem Stimmklang und verminderter Sprechanstrengung für 1-2 Wochen. Daraufhin haben wir einen Therapieversuch zur Narbenlösung und Revitalisierung der Halshaut mit PRP+HA alle 2 Wochen gestartet.

Ergebnisse Bereits durch die zweimalige Unterspritzung mit PRP+HA zeigte sich eine deutliche Verbesserung der eingeschränkten Kehlkopfhebung und damit einhergehend auch der Dysphonie, des Stimmklangs, der -führbarkeit und eine verminderte Sprechanstrengung. In den objektiven Messverfahren konnten wir eine Normalisierung des Jitter (0.70%) nachweisen sowie eine Verbesserung des DSI (-3.10). Die subjektive Beurteilung (VHI) und die Stimmklanganalyse (RBH) zeigten sich bislang noch unverändert, das Stimmumfangsprofil zeigte eine diskrete Zunahme des Umfangs.

Diskussion Wir präsentieren einen Fall, bei dem es durch lokale Unterspritzung von PRP+HA gelang, auch objektive Stimmbeurteilungsparameter zu verbessern. Weitere Patientenbehandlungen und Beobachtung über einen längeren Zeitraum sind notwendig, um zu beurteilen, ob sich dieses konservative Vorgehen eignet, dauerhaft eine funktionelle Verbesserung der Dysphonie nach Radiatio und bei exkursionsbehindernden Narben zu bewirken.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022

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