CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S59
DOI: 10.1055/s-0042-1747322
Abstracts | DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Medikamentöse Tumortherapie

Einfluss von Thapsigargin und Trifluoperazin auf das Tumorwachstum und die lymphogene Metastasierung von Kopf-Hals-Karzinomen in einem orthotopen murinen in vivo Modell

Sandrina Körner
1   Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Onkologie Homburg/Saar
,
Christina Körbel
2   Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie Homburg/Saar
,
Silke Wemmert
1   Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Onkologie Homburg/Saar
,
Michael D. Menger
2   Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie Homburg/Saar
,
Bernhard Schick
1   Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Onkologie Homburg/Saar
,
Maximilian Linxweiler
1   Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Onkologie Homburg/Saar
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Einleitung Bei ca. 50% aller HNSCC Patienten liegen bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Lymphknotenmetastasen vor, wodurch sich deren Prognose deutlich verschlechtert. Mit Hilfe eines neu etablierten orthotopen lymphogen metastasierenden murinen in vivo Modells ist es uns möglich zwei potentiell anti-metastatisch und -proliferative Substanzen zu testen, die die Zelle in einen erheblichen Ca2+Stresszustand versetzen und somit die Tumorzellen am Metastasieren hindern könnten.

Material und Methoden 40 immundefizienten Mäusen (NOD.CB17/Prkdcscid/scid/Rj) wurden Zellen einer HNSCC-Zelllinie (FaDu) in die Zungenspitze inokuliert, die innerhalb von 5-7 Wochen Metastasen in den zervikalen Lymphknoten ausbilden. Während dieser Beobachtungszeit wurden die Tiere mit Thapsigargin und/oder Trifluoperazin behandelt. Die Primärtumore und zervikalen Lymphknotenmetastasen wurden zur weiteren Analyse histologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse Von allen 40 Tieren, die mit Tumorzellen inokuliert wurden konnten wir eine Reduktion der Metastasierung um 12% durch die Gabe von Trifluoperazin und/oder Thapsigargin erreichen, wobei die meiste Reduktion durch die alleinige Gabe von Trifluoperazin erzielt werden konnte (-16%, p=0,214). Ein signifikanter Unterschied zeigte sich in der Größe der Metastasen. In den Kontrolltieren wurden lediglich Makrometastasen (>20 Tumorzellen) detektiert. Unter der Gabe von Thapsigargin wurden signifikant mehr Mikrometastasen (<20 Zellen) gefunden (p=0,031).

Diskussion Die Ergebnisse der in vivo Studie zeigen, dass die beiden potentiellen Therapeutika bei einer noch begrenzten Tierzahl einen Effekt auf die Metastasierung sowie die Größe der Metastasen zeigen und geben Anlass diese Studie auszuweiten, um genauere Erkenntnisse zum Wirkmechanismus zu erforschen.

Else-Kröner-Fresenius Stiftung



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Article published online:
24 May 2022

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