CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S14
DOI: 10.1055/s-0042-1747118
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren / Ultraschall

Hsp70-basierte intraoperative molekulare Bildgebung bei Kopf-Hals-Tumoren mittels topischer Sprayapplikation des fluoreszenzmarkierten Peptidtracers TPP-IRDye800

Katharina Holzmann
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
,
Atsuko Kasajima
3   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut für Pathologie München
,
Carolin Mogler
3   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut für Pathologie München
,
Daniel Jira
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
,
Barbara Wollenberg
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
,
Gabriele Multhoff
2   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie München
,
Stefan Stangl
2   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie München
,
Markus Wirth
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
› Author Affiliations
 

Einleitung Die membranassoziierte Form des Hitzeschockproteins 70 (Hsp70) stellt eine vielversprechende Zielstruktur in der fluoreszenzbasierten intraoperativen molekularen Bildgebung dar. Hsp70 wird auf der Membran von Tumorzellen vieler Entitäten, einschließlich HNSCC, nicht aber auf gesunden Gewebezellen selektiv heraufreguliert. Es soll untersucht werden, ob durch die topische Anwendung des fluoreszenzmarkierten Peptid-Tracers (TPP-IRDye800), der spezifisch an Membran-Hsp70 bindet, Tumorgewebe selektiv detektiert werden kann.

Materialien und Methoden Auf das Gewebe von 10 Patienten wurde ex vivo TPP als Spray appliziert. Die Tumorspezifität des Tracers wurde durch den Vergleich mit histopathologischen Daten validiert und eine "Signal-to-Background-Verhältnis" berechnet. Der Hsp70-Status der Tumore konnte durch durchflusszytometrische (FACS) Analysen ermittelt werden. Zur Reduktion von Signalartefakten, die teilweise bei elektrochirurgisch behandeltem Gewebe auftraten, wurde der Einsatz einer Blocking-Lösung untersucht.

Ergebnisse Die Tumorspezifität von TPP konnte histologisch bestätigt werden. Eine klare Begrenzung des Tumors war sichtbar. Das Verhältnis zwischen Tumor- und Hintergrundsignal lag zwischen 2 und 3,5. FACS-Analysen aller untersuchten Primärtumore waren positiv für Membran-Hsp70. Signalartefakte konnten durch die Blocking-Lösung reduziert werden.

Schlussfolgerung TPP-basierte Bildgebung ist ein vielversprechendes Verfahren für die chirurgische Navigation. Die Spezifität des Tracers konnte bei menschlichem Tumorgewebe nachgewiesen werden. Allerdings müssen elektrochirurgisch bedingte Signalartefakte bei der Sprayanwendung des Tracers berücksichtigt werden. Derzeit sind daher erste Studien zur i.v. -Applikation in Arbeit.



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Article published online:
24 May 2022

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