Gesundheitswesen 2022; 84(04): 405
DOI: 10.1055/s-0042-1745579
Abstracts | BVÖGD/BZÖG
Fachausschuss Infektionsschutz
Workshops

Q-GAPS – Q fever – GermAn Interdisciplinary Program for reSearch. Das Q-Fieber-Informations- und Forschungsnetzwerk.

Dimitrios Frangoulidis
1   KdoSanDstBw VI-2, Medical Intelligence & Information (MI2), München, Germany
,
Martin Ganter
2   Tierärtzliche Hochschule (TiHo) Hannover, Klinik für kleine Klauentiere, Hannover, Germany
,
Martin Runge
3   Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Veterinärmedizin, Hannover, Germany
,
Amely Campe
4   Tierärztliche Hochschule (TiHo), Hannover, Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung, Hannover, Germany
,
Katja Mertens-Scholz
5   Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen, Jena, Germany
,
Michael Knittler
6   Friedrich-Loeffler-Institut, Riems, Institut für Immunologie (IfI), Riems, Germany
,
Christian Berens
7   Friedrich-Loeffler-Institut, Jena, Institut für molekulare Pathogenese (IMP), Jena, Germany
,
Anja Lührmann
8   Universitätsklinikum Erlangen, Mikrobiologisches Institut, Erlangen, Germany
,
Silke Fischer
9   Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Referat Hygiene und Infektionsschutz, Stuttgart, Germany
› Author Affiliations
 

Q-GAPS ist ein interdisziplinäres und einzigartiges Konsortium mit außerordentlicher Expertise, Kompetenz- und Fachbreite, das die One Health-Strategie für Q-Fieber umsetzen wird. Ziel von Q-GAPS ist es, bislang noch ungelöste Fragen zur Epidemiologie, Immunologie, Pathogenese, Überwachung und Kontrolle des Zoonoseerregers Coxiella burnetii zu adressieren.

Im Detail werden folgende Fragestellungen bearbeitet:

  1. Führt die Interaktion von C. burnetii mit verschiedenen Wirtsspezies zur Modulation von Virulenz und Immunabwehrstrategien?

  2. Korreliert das pathogene Potential von C. burnetii mit bestimmten Sequenzen im Genom und/oder dem Wirtstropismus?

  3. Welche Rolle spielen Zecken bei der Verbreitung von C. burnetii und wie übertragen Zecken den Erreger?

  4. Welche Auswirkungen hat die Empfänglichkeit/Immunität auf die Entwicklung klinischer Erkrankungen in Tieren?

  5. Kann man ein aktives Monitoring und Überwachungssystem (MOSS) zur Detektion und zur Charakterisierung von C. burnetii in Herden kleiner Wiederkäuer etablieren?

  6. Wie können wir die Meldedaten der Human- und Veterinärmedizin sinnvoll miteinander verbinden?

  7. Gibt es durch Q-Fieber induziertes Chronic Fatigue Syndrom in Deutschland?

  8. Werden chronische Q-Fieber-Fälle in Deutschland zu selten diagnostiziert?

  9. Sind die allgemein angewendeten Desinfektionsmittel wirksam gegen die Sporen-ähnlichen Partikel von C. burnetii?

Alle gewonnenen Ergebnisse werden in eine interaktive Datenbank und eine Q-Fieber-Leitlinie integriert, um den öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Erkennung, Überwachung und Bekämpfung von C. burnetii bzw. des Q-Fiebers zu unterstützen. Dazu werden u.a. Mitarbeiter der Gesundheitsämter, Verantwortliche vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und vom Robert-Koch-Institut (RKI) zu Q-GAPS Symposien bzw. Workshops eingeladen, um sowohl die interaktive Datenbank, die Q-Fieber-Leitlinie, als auch das Q-Fieber Risikobarometer auf die Bedürfnisse des ÖGDs abzustimmen. Um eine bessere Kontrolle von Q-Fieber in Deutschland zu erreichen, muss es eine bessere Zusammenarbeit bzw. einen optimierten Informationsaustausch zwischen den tiermedizinischen und humanmedizinischen Meldebehörden geben.

Die umsetzungsrelevanten „Produkte“ der Verbundarbeit fürs Gesundheitssystem kurz zusammengefasst:

  • Etablierung einer Q-Fieber-Leitlinie

  • Entwicklung eines Q-Fieber Risikobarometers

  • Erstellung einer Q-Fieber Informations-Plattform (www.q-gaps.de)

Interessenskonflikte Nicht vorhanden.



Publication History

Article published online:
26 April 2022

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