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DOI: 10.1055/s-0042-1745531
„Sucht im Alter“ – Gesundheitssurvey Bayern 65+
Hintergrund Für die Bevölkerung ab 65 Jahren gibt es bislang keine repräsentativen Erhebungen zum Konsum und Missbrauch von psychoaktiven Substanzen sowie den daraus resultierenden Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation der Betroffenen bzw. deren Lebensumstände – weder bundesweit noch für Bayern. Mit einer repräsentativen Befragung in Bayern soll diese Datenlücke geschlossen werden. Schwerpunkte der Befragung sind der Konsum von Alkohol, Tabak und Medikamenten. Das Fragenset orientiert sich an den Items des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA‘21) bzw. der GEDA-Erhebung 65+des RKI. Der Vortrag skizziert das Studienvorhaben.
Studiendesign Die Befragung der älteren Bevölkerung in Bayern wird als computergestützte, telefonische Befragung (CATI-Befragung) konzipiert, mit Option einer schriftlichen Beantwortung für Personen, die dies wünschen (Paper & Pencil oder Online). Die Untersuchung sieht vor, 4000 Probanden zu befragen. Die Stichprobenziehung erfolgt unter Einbeziehung des Dual-Frame Ansatzes (Festnetz und Mobil). Um Fragestellungen zur Fragebogenentwicklung zu konkretisieren, werden zudem mindestens fünf qualitative, semi-strukturierte Interviews mit Experten durchgeführt.
Primäre Endpunkte Für die Erhebung werden Häufigkeit des Konsums, Dauer, Menge (außer bei Medikamenten), Ursachen und Folgen des Konsums, sowie der Einfluss der Corona-Pandemie auf den Konsum abgefragt. Konsummissbrauch-/ Abhängigkeit werden mittels AUDIT-C (Alkohol), Penn State Nicotin Dependance Index (Tabak/Nikotin) und Fragen aus dem ESA’21 (Medikamente) erhoben. Zusätzlich werden Antidepressiva- und Drogenkonsum erhoben. Darüber hinaus werden der Allgemeine Gesundheitszustand (körperlich/psychisch durch SF-8, inkl. Schmerzen), Schlafprobleme, Pflegegrad, Traumatische Lebenserfahrungen und der Einfluss der Corona-Pandemie auf den Gesundheitszustand erhoben.
Sekundäre Endpunkte Zur Abbildung des sozialen Umfeldes werden u.a. der Grad der Einsamkeit, soziale Kontakte und Tätigkeit in Vereinen/ Gruppen/ Ehrenamt erhoben sowie der Einfluss der Corona-Pandemie auf die sozialen Kontakte und Einsamkeit.
Diskussion Ziel der Studie ist es, Ansatzpunkte und Handlungsansätze für Interventionen zu ermitteln. Der Abschlussbericht ist für August’22 geplant.
Interessenskonflikte Es gibt KEINE Interessenskonflikte
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. April 2022
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