Gesundheitswesen 2022; 84(04): 378-379
DOI: 10.1055/s-0042-1745515
Abstracts | BVÖGD/BZÖG
Fachausschuss Kinder- und Jugendgesundheitsdienst
Vorträge

Psychische Gesundheit bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen stärken – ein Kooperationsprojekt zwischen Jugendhilfe und Gesundheitshilfe

Andrea Melville-Drewes
1   Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Sozialpsychiatrie, Düsseldorf, Germany
,
Ursula Kraus
2   Jugendamt Landeshauptstadt Düsseldorf, Jugendhilfeplanung, Düsseldorf, Germany
,
Ingar Rohstock
1   Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Sozialpsychiatrie, Düsseldorf, Germany
,
Birte Rohe
1   Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Sozialpsychiatrie, Düsseldorf, Germany
› Institutsangaben
 

Das gemeinsame Projekt der Jugendhilfeplanung des Jugendamtes und der Abteilung Sozialpsychiatrie des Gesundheitsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf, gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland, zielt auf die Schaffung eines sektorübergreifenden Kooperationsverbundes mit niedrigschwelligen präventiven und gesundheitsfördernden Angeboten für psychisch belastete und kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie den Ausbau von Schulungen und Fortbildungen für Fachkräfte.

Projektbausteine:

  1. Aufbau eines Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (Fachstelle zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen)

  2. Erweiterung eines digitalen Beratungs- und Informationsangebotes

  3. Psychoedukation in Schulen unter Nutzung der MindMatters-Materialien

  4. Gremienarbeit, Vernetzung (Implementierung eines Fachausschusses „Psychiatrie und Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ als Unterarbeitsgruppe der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft – PSAG)

  5. Schulungen und Fortbildungen für Multiplikatoren in den Settings

Durch das Projekt werden psychisch belastete oder bereits erkranke Kinder und Jugendliche, welche von alleine nicht den Weg ins Hilfesystem finden, in Hilfestrukturen integriert und begleitet. Ganzheitlich soll einer sozialen Problemlage, die häufig mit psychischen Erkrankungen einhergeht, entgegengewirkt werden.

Präventiv soll in Schulen psychoedukativ gearbeitet werden, um Verständnis und Akzeptanz für psychische Erkrankungen zu schaffen, Vorurteile abzubauen und einen unterstützenden Umgang mit Betroffenen nahezubringen. Hierdurch kann langfristig psychischen Erkrankungen und deren Tabuisierung entgegengewirkt sowie die Krankheitseinsicht und Behandlungscompliance gestärkt werden.

Literatur Berufsverband Deutsche Psychologinnen und Psychologen e.V. (2007). Bericht zur Kinder-und Jugendgesundheit in Deutschland. https://bdp-verband.de/aktuell/2007/bericht/,

Zugriff am 23.07.2018

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (2017). Stellungnahme der DGKJP aus Anlass des Parlamentarischen Abends am 26. Januar 2017. Interdisziplinäre Versorgung und Frühe Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern aus Sicht der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. http://www.dgkjp.de/stellungnahmen- positionspapiere/stellungnahmen-2017/427-stellungnahme-der-dgkjp-aus-anlass-des-parlamentarischen-abends-im-nationalen-zentrum-fuer-fruehe-hilfen-am-26-januar-2017, Zugriff am 23.07.2018

Fegert, J. M., Kölch, M. & Krüger, U. (2017). Sachbericht zum Projekt: Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in Deutschland – Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse. Bonn: Aktion Psychisch Kranke e.V.

Gesundheitsamt Köln (2017). Abschlussbericht des Gesundheitsamtes der Stadt Köln zum Projekt „Optimierung von Früherkennung und Versorgung von Kindern und jungen Menschen mit Zeichen einer psychischen Störung“ 2014-2017.Köln: Gesundheits-amt

Lederbogen, F. & Meyer-Lindenberg, A. (2016). Erhöhte Stressvulnerabilität bei Großstadtbewohnern. Die Psychiatrie, (2)2016, 65-69.

Ravens-Sieberer, U., Wille, N., Bettge, S. & Erhart, M. (2007). Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse aus der BELLA-Studie im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 50, 871-878

Weltgesundheitsorganisation (2015). Europäischer Aktionsplan für psychische Gesundheit (2013-2020). http://www.euro.who.int/de/publications/abstracts/european-mental-health-action-plan-20132020-the, Zugriff am 23.07.2018

Interessenskonflikte Es besteht kein Interessenskonflikt durch meine Funktion als Abteilungsleiterin der Abteilung Sozialpsychiatrie und als kommissarische stellvertretende Amtsleitung des Gesundheitsamtes



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. April 2022

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