Gesundheitswesen 2022; 84(04): 348
DOI: 10.1055/s-0042-1745435
Abstracts | BVÖGD/BZÖG
Fachausschuss Gesundheitsberichterstattung und Prävention
Vorträge

Psychiatrieberichterstattung in Bayern – Status Quo

Daniela Blank
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Gesundheitsberichterstattung, Oberschleißheim, Germany
,
Johannes Brettner
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Gesundheitsberichterstattung, Oberschleißheim, Germany
,
Manuel Fenkl
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Gesundheitsberichterstattung, Oberschleißheim, Germany
,
Daniel Renné
2   Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, Referat 27 – Psychiatrie, München, Germany
,
Joseph Kuhn
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Gesundheitsberichterstattung, Oberschleißheim, Germany
› Institutsangaben
 

Hintergrund Die psychische Gesundheit gewinnt in der Gesundheitsberichterstattung zunehmend an Bedeutung. Parallel dazu gibt es „Psychiatriepläne“ und andere sektorale Berichtsformen, die vor allem Daten über Versorgungsangebote bereitstellen. Eine konzeptionell reflektierte, übergreifende Mental Health-Surveillance gibt es in Deutschland bisher jedoch nicht. Das Robert Koch-Institut entwickelt für die nationale Ebene derzeit ein entsprechendes Rahmenkonzept. Dies kann auch Berichtsformate auf Länderebene unterstützen.

Ergebnisse Im Jahr 2018 hat der Landtag des Freistaates Bayern das Bayerische Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (BayPsychKHG) beschlossen. Das Gesetz sieht in Artikel 4 eine umfassende Psychiatrieberichterstattung zur Epidemiologie und Versorgung vor. Damit wurde in Bayern eine regelhafte (alle drei Jahre) sowie parlamentspflichtige Berichterstattung zur psychischen Gesundheit festgeschrieben. Inhaltlich soll der Bericht epidemiologische Basisdaten bezogen auf die Wohnbevölkerung Bayerns enthalten sowie die bestehende Versorgungslandschaft in all ihren Facetten (ambulant, stationär und komplementär) abbilden, Veränderungen deutlich machen und Schlussfolgerungen für die künftige Ausgestaltung und Weiterentwicklung der bedarfsgerechten Versorgung zulassen.

Wichtige Datengrundlagen für die Psychiatrieberichterstattung in Bayern sind dabei unter anderem die Abrechnungs- und Versorgungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und die Leistungsdaten der bayerischen Bezirke. Der Vortrag beleuchtet den aktuellen Stand der Gesundheitsberichterstattung zur psychischen Gesundheit in Bayern und ordnet dieses Vorhaben in eine übergreifende Mental Health-Surveillance ein.

Schlussfolgerungen Die vorbereitenden Arbeiten in Bayern haben Herausforderungen sowohl in konzeptioneller Hinsicht als auch hinsichtlich der Datenverfügbarkeit erkennen lassen. Diese werden in den kommenden Jahren auch im Austausch mit dem Aufbau der Nationalen Mental Health Surveillance zu bearbeiten sein. Für Bayern ist dabei zusätzlich die laufende Novellierung von gesundheitspolitischen Grundsätzen im Bereich psychischer Gesundheit eine wichtige Orientierungshilfe.

Literatur

Interessenskonflikte Die Autoren sind mit dem Aufbau der Psychiatrieberichterstattung in Bayern befasst.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. April 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14,70469 Stuttgart, Germany