CNE Pflegemanagement 2017; 04(01): 4
DOI: 10.1055/s-0042-123924
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Publication Date:
05 December 2018 (online)


Weg frei für eine Bundespflegekammer?


Nach Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein hat nun auch der Landtag in Niedersachsen den Weg für eine Landespflegekammer geebnet. Alle rund 70.000 Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger werden jetzt Pflichtmitglieder der Pflegekammer sein, sagte Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD). Sie sprach von einem „Meilenstein“. Die Kammer soll die Berufsordnung und Weiterbildung regeln, die Qualität der Pflege sichern sowie bei der Gesetzgebung mitwirken. Kritiker laufen seither Sturm und verbreiten vielerorts eine sehr emotionale Message, wie „der politische Irrsinn geht weiter“ oder „nutzloses Bürokratiemonster auf Kosten der Pflegekräfte“. Pflegekammerbefürworter halten sich indes eher bedeckt. Klar, das Thema polarisiert – selten trifft man jemanden, der keine eindeutige Meinung hat zum Thema. Wie geht es aber nun weiter? Was machen die anderen Bundesländer und ab wann muss/sollte mit dem Aufbau einer Bundespflegekammer begonnen werden?


Kommentar

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Andreas Westerfellhaus
Präsident des Deutschen Pflegerates

Dass sich nun wieder die Gegner mit abgedroschenen Phrasen zu Wort melden, war zu erwarten. Wo aber bleiben Vorschläge und Taten, wie sich die Situation der Profession Pflege verbessern soll? Leider wird hier die Macht von der größten Selbstverwaltung, die Deutschland bisher kennt, als Bedrohung gesehen, nicht als Chance. Da mag der eine oder andere wohl auch seine Rendite in Gefahr sehen, wenn Berufsangehörige zukünftig andere Ansprüche stellen. Ich will den drei Landespflegekammern keine Ratschläge geben, aber wenn ich gefragt würde …würde ich die Gründung einer Bundespflegekammer sofort angehen. Politik braucht neben den Berufsverbänden legitimierte Ansprechpartner auf der Bundesebene.