Krankenhaushygiene up2date 2017; 12(01): 91-102
DOI: 10.1055/s-0042-123729
Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Krisenkommunikation: Ausbruch nosokomialer Infektionen

Susanne Dopheide

Subject Editor: PD Dr. med. Roland Schulze-Röbbecke
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Publication Date:
24 March 2017 (online)

Killerkeime, MRSA, Krankenhausinfektionen – davon hat jeder schon gehört oder gelesen und man ist sich der möglichen Gefahr durch Keime im Krankenhaus bewusst. Das Vertrauen der Bevölkerung in medizinische und pflegerische Einrichtungen und die dortige Hygiene bröckelt. Wenn das Thema Krankenhaushygiene eine solche Wirkung auf das Image eines Krankenhauses haben kann, ist es dann nicht besser, man schweigt darüber?

Kernaussagen
  • Fachliche und kommunikative Bewertung einer Krisensituation gehören zusammen. Eine Kommunikationsstrategie muss zwingend beide Seiten berücksichtigen, um sowohl sachlich korrekt als auch nachvollziehbar und verständlich zu sein, und die Fragen der Medien sowohl vorhersehen als auch adäquat beantworten zu können.

  • Bei einem konkreten Ausbruchsgeschehen muss man schnell handeln, den Sachstand ermitteln und einen Krisenstab einrichten. Alle wichtigen Akteure müssen einbezogen werden.

  • Es ist sinnvoll, sich professionellen juristischen und kommunikativen Rat einzuholen.

  • Sprechfähigkeit muss erarbeitet werden.

  • Die Medien sollten aktiv, so regelmäßig wie nötig, gut verständlich und verlässlich informiert werden.

  • Zu vermeiden sind Reflexe, wie z. B. nicht entdeckt werden wollen, Kleinreden und Salamitaktik, Schuldzuweisungen, Rechtfertigungen, Aktionismus, Bauernopfer erbringen.

  • Die beste Krisenvorbereitung ist Krisenvorbeugung.