Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2017; 22(04): 193-199
DOI: 10.1055/s-0042-123471
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualitätsindikatoren für die Krankenhaushygiene in Internet-Patientenportalen – Analyse der Umsetzungshäufigkeit und Bewertung der Eignung als Vergleichsparameter aus Krankenhaussicht

Quality Indicators for Hospital Hygiene in Online Portals for Patients – Evaluation of the Degree of Implementation and Appropriateness as Comparison Parameters from a Hospital Point of View
Dennis Haking
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Publication Date:
17 January 2017 (online)

Zusammenfassung

Zielsetzung Die in Internet-Patientenportalen genutzten Indikatoren für die Hygienequalität deutscher Krankenhäuser werden auf ihren Umsetzungsgrad und ihre Eignung als Vergleichsparameter untersucht.

Methodik Mithilfe eines Onlinefragebogens wurde eine deutschlandweite Befragung gemäß der Zielsetzung durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe statistischer Analyseverfahren größen-, träger- und berufsgruppenspezifisch.

Ergebnisse Insbesondere rechtlich vorgeschriebene Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen und eine regelmäßig tagende Hygienekommission werden von nahezu allen Krankenhäusern umgesetzt. Unterschiede gibt es bei den „freiwilligen“ Maßnahmen wie der „Aktion Saubere Hände“. Diese werden speziell von den kleinen Häusern weniger häufig durchgeführt und auch in ihrer Eignung als Vergleichsparameter schlechter bewertet. Auffällig ist, dass eine Vielzahl der Maßnahmen durch das Hygienepersonal deutlich besser bewertet wird als durch die Geschäftsführung.

Schlussfolgerung Eine vollständige Transparenz ist für den Patienten nicht gegeben. Er kann nicht genau erkennen, welche Maßnahmen gesetzlich vorgegeben und welche freiwillig sind, und kann dementsprechend die Bemühungen der einzelnen Krankenhäuser nicht richtig einschätzen. Eine Vergleichbarkeit ist nur teilweise gegeben.

Abstract

Aim Quality indicators for hospital hygiene used in online patient portals are analyzed regarding their degree of implementation and appropriateness as comparison parameters.

Method An online questionnaire was sent to German hospitals nationwide. Data analyses were conducted by using different statistic instruments regarding the ownership, size and the occupational groups CEO and hygiene personnel.

Results Especially measures prescribed by law, like employee trainings or the establishment of a hygiene committee, are implemented by nearly all of the hospitals. Voluntary measures, like taking part in a project on hand hygiene or the participation in hygiene networks show differences. In particular small hospitals participate below average and these measures are rated worse. Generally, many measures are better rated by the hygiene personnel than by the CEOs.

Conclusion The listed measurements are not entirely transparent for the patients. They cannot exactly recognize whether the measurements are prescribed by law or are implemented on a voluntary basis. Therefore, they cannot identify the additional efforts single hospitals take on. Comparability is only partially evident.