Was ist neu?
Sklerostin-Blockade durch Romosozumab Der monoklonale Antikörper Romosozumab neutralisiert Sklerostin, einen Inhibitor
des Wnt-Signalwegs, und stimuliert dadurch die Knochenformation und hemmt gleichzeitig
die Knochenresorption. In einer kürzlich publizierten Phase III-Studie (FRAME) senkte
Romosozumab signifikant vertebrale und nicht vertebrale Frakturen im Vergleich zu
Placebo bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Aktuell laufende Phase III-Studien
untersuchen die Frakturprävention im Vergleich zu Alendronat bei postmenopausaler
Osteoporose, die Steigerung der Knochendichte bei männlicher Osteoporose und die Steigerung
der Knochendichte im Vergleich zu Teriparatid bei postmenopausaler Osteoporose.
Parathyroid hormon-related peptide (PTHrP)-Analoga Das PTHrP-Fragment Abaloparatid bindet mit höherer Affinität an den Typ-1-Parathormonrezeptor
(PTHR1) als Teriparatid und stimuliert die Knochenformation. Die klinische Phase III-Studie
ACTIVE belegte eine deutlichere Steigerung der Knochendichte sowie effektivere Verhinderung
vertebraler und nicht vertebraler Frakturen im Vergleich zu Placebo und Teriparatid.
Weitere osteoanabole Substanzen in der Entwicklung Die Hemmung von Dickkopf-1 (DKK1) durch DKK1-Antikörper befindet sich noch im Frühstadium.
Aktuell läuft eine Phase I-Studie, welche die Sicherheit und Verträglichkeit von DKK-Antikörpern
bei Patientinnen mit Osteopenie und gesunden Männern untersucht. Kalzilytika evozieren
eine kurzzeitige intermittierende PTH-Sekretion durch eine antagonistische Wirkung
am Calcium-Sensing Rezeptor (CaSR). Eine Phase II-Studie mit dem Kalzilytikum MK-5442
an Frauen mit postmenopausaler Osteoporose zeigte eine transiente Steigerung der Knochenformationsmarker,
aber keine signifikante Zunahme der Knochendichte. Die kürzlich publizierte DATA-Switch-Studie
zur Sequenztherapie belegt, dass unmittelbar nach Behandlungsende mit einer osteoanabolen
Substanz eine antiresoptive Therapie notwendig ist, um den Zuwachs der Knochendichte
zu konsolidieren.