Z Gastroenterol 2017; 55(02): 129-135
DOI: 10.1055/s-0042-121267
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Impaired bolus clearance in combined high-resolution esophageal manometry and impedance measurement helps to differentiate between esophagogastric junction outflow obstruction and achalasia

Eingeschränkte Bolusclearance in der Impedanzmessung stellt einen signifikanten diagnostischen Unterschied zwischen Patienten mit Achalasie und funktioneller Obstruktion dar
Eugen Zizer
,
Thomas Seufferlein
,
Mark Martin Hänle
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Publication History

15 August 2016

04 November 2016

Publication Date:
09 January 2017 (online)

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Abstract

Introduction and aims High-resolution esophageal manometry (HRM) has improved the diagnostic work-up of esophageal motility disorders. Simultaneous evaluation of bolus clearance delivers useful information about the function of tubular esophagus. We assessed bolus clearance in a combined HRM-impedance examination for esophagogastric junction outflow obstruction (EGJOO) in comparison to achalasia patients. The collected data were assessed in a retrospective analysis.

Patients and methods After gastroscopy excluded a mechanical esophageal or gastric obstruction, 142 consecutive patients underwent combined HRM-impedance examination. The assessment and interpretation of the manometry results were done according to the Chicago Classification of esophageal motility disorders v3.0. After classifying the motility disorder, the evaluation of bolus clearance was done according to published studies.

Results All patients with achalasia (n = 24) showed a significantly impaired bolus clearance (< 80 %). Patients with unaffected peristalsis (n = 56) or patients with EGJOO (n = 14) each showed impaired clearance in 7 %, respectively. The evidence of axial hernia was not associated with impaired clearance.

Conclusion Our results demonstrate a significant difference in impedance measurements between EGJOO and achalasia cases. This might be helpful as an additional tool to differentiate between achalasia and EGJOO patients. Furthermore, the role of the combined impedance-HRM investigation for early diagnosis of achalasia in “pre-achalasia” condition or in evaluation of potential progress of EGJOO to achalasia should be evaluated in a prospective study.

Zusammenfassung

Einleitung Die Technik der hochauflösenden Ösophagusmanometrie (HRM) hat die diagnostischen Möglichkeiten bei Detektion von Ösophagusmotilitätsstörungen gegenüber der konventionellen Ösophagusmanometrie erheblich verbessert. Die Ergänzung der HRM-Untersuchung mit Impedanzmessung liefert wertvolle Zusatzinformationen über die Funktionalität des tubulären Ösophagus. Wir evaluierten im Rahmen einer retrospektiven Auswertung die Unterschiede bei der Bolus-Passage im tubulären Ösophagus im Rahmen einer kombinierten HRM-/Impedanz-Untersuchung für Patienten mit funktioneller Obstruktionsstörung im Bereich des unteren Ösophagussphinkters und für Patienten mit Achalasie.

Patienten und Methoden Bei 142 Patienten wurde eine kombinierte HRM-/Impedanz-Untersuchung durchgeführt, nachdem in den vorausgegangenen 6 Monaten eine strukturelle Obstruktion im oberen GI-Trakt endoskopisch ausgeschlossen worden ist. Die Durchführung der Untersuchungen und die Interpretation der Messergebnisse erfolgten nach Chicago Classification of esophageal motility disorders, V3.0. Die Evaluation der Impedanzergebnisse erfolgte entsprechend den dazu bereits veröffentlichten Studien. Die Auswertung der Daten bez. der Fragestellung erfolgte im Rahmen einer retrospektiven Analyse.

Ergebnisse Alle Patienten mit Achalasie (n = 24) zeigten eine gestörte (< 80 %) Bolusclearance. Patienten mit Normalbefund (n = 56) und auch die Patienten mit funktioneller Obstruktionsstörung (n = 14) zeigten in jeweils nur 7 % der Fälle eine gestörte Bolusclearance. Der Nachweis einer axialen Hernie war nicht mit Auftreten von gestörter Bolusclearance assoziiert.

Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse zeigen eine signifikante Differenz in der Bolusclearance bei Patienten mit Achalasie und funktioneller Obstruktion. Dieser Sachverhalt könnte eine hilfreiche Zusatzinformation darstellen, um eindeutig zwischen funktioneller Obstruktion und Achalasie differenzieren zu können. Die potenzielle Rolle der kombinierten Impedanz-HRM-Untersuchung in der Detektion der Achalasie im Frühstadium bzw. des möglichen Progresses von funktioneller Obstruktion zur Achalasie sollte im Rahmen von prospektiven Studien evaluiert werden.