Mithilfe der Plasmapherese können pathologische Substanzen wie Autoantikörper und
Immunkomplexe entfernt werden. Durch die Plasmapherese können aber auch fehlende Substanzen
im Plasma von Patienten substituiert werden, so wie z. B. ADAMTS13 (A-disintegrin-and-metalloprotease-with-thrombospondin-Type1-Domains13)
bei der TTP (thrombotisch-thrombozytopenische Purpura). Aufgrund der ständig wachsenden
Zahl von Indikationen zum Plasmaaustausch nehmen die Behandlungszahlen in Deutschland
dramatisch zu. Insbesondere bei neurologischen Indikationen ist die Plasmapherese
integraler Bestandteil des Behandlungskonzeptes mehrerer Erkrankungen, teilweise sogar
über die Akutphase hinaus. Es gibt prinzipiell 2 Verfahren, das Blutplasma von den
korpuskulären Bestandteilen des Blutes zu trennen - membranbasierte Techniken und
zentrifugenbasierte Techniken. Beide Verfahren bieten Vor- und Nachteile, die insbesondere
für Zentren mit hohen Behandlungszahlen relevant sind. In den letzten Jahren kam es
zu einem dramatischen Anstieg der Kosten für Blutprodukte (Humanalbumin und Frischplasma),
die als Austauschflüssigkeit eingesetzt werden. Zentren, die weiterhin mit einem Plasmaaustauschvolumen
vom 1,0- bis 1,5-Fachen des errechneten Plasmavolumens behandeln, können bereits lange
nicht mehr kostendeckend arbeiten. Dies führt zu einem schleichenden und leider unbemerkten
Verlust an Behandlungsqualität, sodass teilweise nur noch eine „Pseudopherese“ durchgeführt
wird. Um diese deletäre, patientengefährdende Entwicklung zu vermeiden, sollte eine
getrennte Vergütung von Behandlungskosten und Kosten für die Blutprodukte erfolgen.
Therapeutic plasma exchange (TPE) removes pathogenic substances such as autoantibodies,
lipoproteins and circulating immune complexes from the plasma and plays a key role
in the management of various diseases. It also replenishes missing plasma components
like ADAMTS13 in TTP. Due to the ever expanding indications for TPE, treatment numbers
are increasing dramatically throughout the developed world. Especially in selected
neurological disease, TPE has become the cornerstone of treatment, even above and
beyond the acute phase of the disease. There are 2 available means to separate plasma
from the cellular blood components, i. e. membrane-based and centrifugal-based techniques.
Both techniques offer advantages and have drawn backs that should be known especially
for centers with high treatment numbers. The costs of components of replacement fluid
for TPE, i. e. albumin or fresh frozen plasma, have skyrocketed over the last years.
Centers adhering to current guidelines exchanging 1.0-1.5 times the calculated plasma
volume per TPE lose money, at least under the current reimbursement in Germany. A
separate reimbursement of replacement fluid and procedure costs must be instituted
to avoid a decline in treatment quality, so that in some cases it can be considered
as „pseudopheresis“.
Key words
therapeutic plasma exchange - autoantibodies - lipoproteins - immune complexes - treatment
quality