Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(05): 214
DOI: 10.1055/s-0042-117755
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Publication Date:
19 October 2016 (online)

Gelbfieber in Afrika

Afrika litt dieses Jahr gleich unter 2 größeren Gelbfieberausbrüchen: Ab Dezember 2015 begann in Angola der größte Ausbruch Afrikas in den vergangenen 30 Jahren. Zum Jahresbeginn hatte er bereits die Demokratische Republik Kongo erreicht. In den folgenden Monaten meldeten weitere afrikanische Staaten sowie China einzelne Importfälle. Insgesamt gab es etwa 6900 Verdachtsfälle, von denen knapp 1000 labordiagnostisch bestätigt wurden. Mindestens 137 Menschen verstarben.

Die Impfprogramme der vergangenen Monate scheinen nun zum Erfolg zu führen. In Angola (65 % der Bevölkerung geimpft) und in der Demokratischen Republik (laut Behörden Durchimpfungsraten in den betroffenen Gebieten von fast 100 %) wurde seit Mitte Juli kein bestätigter Fall mehr gemeldet.

Allerdings werden in der Demokratischen Republik Kongo an der (nicht von den Impfprogrammen erfassten) Grenze zur Republik Kongo sowie in der Republik Kongo nach wie vor einzelne Verdachtsfälle registriert. Sollte es sich nicht nur um vereinzelte sylvatische Infektionen handeln, müssten die Impfprogramme auf die Republik Kongo ausgeweitet werden, um diesen Ausbruch endgültig zu beenden.

Einen Schritt weiter ist man dagegen bereits in Uganda. Hier hatte es den zweiten größeren Gelbfieberausbruch Afrikas in diesem Jahr gegeben. Drei Menschen verloren ihr Leben. Nach den auch hier groß angelegte Impfaktionen in den betroffenen 3 Distrikten konnte der Ausbruch Anfang September offiziell für beendet erklärt werden.