Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76(09): 942-945
DOI: 10.1055/s-0042-115252
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Geburtshilfliche Techniken
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtshilfliche Techniken – Nutzen von Pessar, Cerclage und Muttermundverschluss für das Überleben von extrem Frühgeborenen

Janina Braun
,
Walter Klockenbusch
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Publication Date:
22 September 2016 (online)

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Frühgeburtlichkeit ist die Hauptursache für die neonatale Morbidität und Mortalität [1]. In Deutschland kamen 2015 ca. 9% der Kinder vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt [2]. Diese Rate ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Entsprechend der Empfehlungen der AWMF-Leitlinie „Frühgeborene an der Grenze der Lebensfähigkeit“ von 2014 wird ab der 24 + 0 SSW die Überlebenschance behandelter Frühgeborener so hoch eingeschätzt, “dass im Regelfall eine lebenserhaltende Therapie anzustreben ist“ [3]. Von besonderem Interesse ist also die Frage, wie ein drohender Spätabort bzw. eine extreme Frühgeburt vermieden und die Schwangerschaft mindestens in eine Schwangerschaftswoche mit Lebensfähigkeit prolongiert werden kann. Bei über 75% aller perinatalen Todesfälle handelte es sich 2015 um Frühgeborene [2]. Die mit Frühgeburtlichkeit einhergehende kindliche Morbidität spiegelt sich in den enormen Kosten wieder: Ein Großteil aller für kranke Kinder aufgewendeter finanzieller Mittel wird im Rahmen der Behandlung von Frühgeborenen verwendet. Diese Arbeit soll einen aktuellen Überblick über den möglichen Nutzen von Pessar, Cerclage und Muttermundverschluss zur Prävention einer Frühgeburt liefern.