Zusammenfassung
Epitope werden als der zentrale Punkt der Immunantwort betrachtet. Sie stellen kurze
Aminosäureabfolgen eines Proteins dar, die durch Antikörper erkannt werden können.
Epitope sind linear, d. h., sie stellen entweder eine direkte Aminosäureabfolge dar
oder es sind strukturell durch Proteinfaltung zusammengerückte Aminosäuren. Die Oberfläche
eines Epitops ist 700–800 Å2 groß. Der primäre Kontaktbereich, der durch Antikörper erkannt wird, beträgt in der
Regel 3–6 Aminosäuren. In der Organtransplantation spielen Epitope zurzeit praktisch
kaum eine Rolle, obwohl fast seit 1 Jahrzehnt die Diskussion über deren Berücksichtigung
für eine Organallokation geführt wird. Die Wichtigkeit der MHC-Kompatibilität (MHC:
Haupthistokompatibilitätskomplex) in der Organtransplantation ist hinlänglich bewiesen.
Ein Schritt, um diese Erkenntnisse in der Organtransplantation und hier insbesondere
in der Nierentransplantation zu nutzen, wäre die Einführung einer Epitopkompatibilität
im Allokationsalgorithmus. Dafür sollten die zur Antikörperbildung führenden Epitope
definiert und für alle in der Transplantation tätigen Zentren zur Verfügung gestellt
werden.
Key words
Epitop - Epitop-Matching - MHC-Kompatibilität - humanes Leukozytenantigen - Immunogenität