Im OP 2016; 06(06): 287
DOI: 10.1055/s-0042-113667
DBOTA
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mitteilungen für die Mitglieder des Deutschen Berufsverbands Operationstechnischer Assistenten

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Oktober 2016 (online)

Es geht um Ihre Gesundheit!

Zoom Image
Der DBOTA-Vorstand (v. l. n. r): André Loose (Finanzen), Sabine Zentgraf (stellv. Öffentlichkeitsarbeit), Benny Neukamm (Vorsitz), Marius Maier (stellv. Vorsitz), Tanja Hetzer (stellv. Öffentlichkeitsarbeit), Manuel Herp (Öffentlichkeitsarbeit), Tino Krämer (stellv. Finanzen). (DBOTA)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Zahl der in Deutschland durchgeführten Operationen ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. 2006 wurden rund 12,6 Millionen Operationen in deutschen Kliniken durchgeführt. 2013 waren es über 15,8 Millionen.

Klar ist: Wo mehr gearbeitet wird, passieren auch mehr Fehler. Und wenn es um Ihre Gesundheit geht, möchten Sie sich doch nur in Hände von Spezialisten begeben?

In den hochspeziellen und topmodernen deutschen Operationssälen werden täglich tausende Schicksale behandelt. Sie als Patient geben sich vertrauensvoll in unsere Hände und werden in die unbekannten Hallen des Operationsbereichs geführt.

Sie haben wirklich andere Sorgen, als sich auch noch darüber Gedanken zu machen, ob Sie ausreichend qualifiziert versorgt werden. Dafür haben Sie uns! Die Operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten, kurz OTA genannt!

Wir sind seit über 20 Jahren in Operationsabteilungen, Endoskopieabteilungen, Notaufnahmen und Sterilgutversorgungsabteilungen (ZSVA) anzutreffen und sorgen mit unserer hohen Qualifizierung dafür, dass Ihre OP optimal vorbereitet wird und stets die hygienischen Anforderungen an Sterilität gewährleistet werden.

Angefangen von Ihrer Einschleusung in die OP-Räumlichkeiten bis hin zu den Geräten und der Materialvorbereitung. Außerdem sorgen wir dafür, dass Sie sicher und physiologisch gelagert werden, damit Sie ohne Lagerungsschäden den Operationssaal verlassen.

Auch für die lückenlose Dokumentation Ihrer Operation sowie die Verwaltung aller Kompressen und Tupfer ist bestens gesorgt. Damit Sie kein unerwünschtes Andenken mit nach Hause nehmen müssen! Nicht zu vergessen, die Königsdisziplin: Die sehr verantwortungsvolle Aufgabe des Instrumentierens Ihrer Operation.

Wir haben während unserer Ausbildung die verschiedensten Operationen erlernt und diese verinnerlicht. Wir sind stets mit Ihrer Operationsmethode bestens vertraut. Wir geben als „rechte Hand“ des Chirurgen für jeden Schritt der Operation immer die richtigen Instrumente. Auch wenn es mal kritisch wird und Unvorhergesehenes passiert, wissen wir genauestens, was zu tun ist! Teamplayer, die gemeinsam mit den Operateuren für Ihre Gesundheit kämpfen! All dies macht unseren Beruf sehr verantwortungsvoll und wichtig. Deshalb verlangt es auch in Zukunft Spezialisten!

Fehler passieren immer wieder, aber leider an der falschen Stelle! Genau genommen waren es 2015 insgesamt 14 000 Behandlungsfehler deutschlandweit. Wobei 1420 Fehler eindeutig in den heiligen OP-Hallen passierten. Das sind vier Fehler pro Tag!

Und was sagen Sie jetzt?? Durch den allgegenwärtigen Personalmangel werden immer mehr Hilfskräfte im OP beschäftigt. Durch die fehlende staatliche Anerkennung ist die Ausbildung der OTA nicht einheitlich geregelt und die Vergütung ist auch nicht der Qualifizierung und der hohen Verantwortung entsprechend.

Wir vom DBOTA appellieren dringend an die Politik, insbesondere an den Bundesgesundheitsminister, unseren etablierten Berufsstand endlich staatlich anzuerkennen. Wir fordern, schnellstens eine entsprechende Gesetzgebung zu schaffen. Für eine gesicherte einheitliche Ausbildungsqualität und faire Entlohnung. Es ist ein Investment in Ihre und unsere Zukunft. Einen Schritt weiter in Deutschlands hohem medizinischem Anspruch der Patientenversorgung!

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

Der Vorstand (Deutscher Berufsverband Operationstechnischer Assistenten)