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DOI: 10.1055/s-0042-112985
Editorial
Publication History
Publication Date:
20 October 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,
wer forscht, hat in Fachzeitschriften zu publizieren. Veröffentlichungen dienen dabei dem wissenschaftlichen Dialog traditionellerweise innerhalb, heutzutage aber auch zunehmend außerhalb der Expertengruppe. Auf diese Weise kann die wissenschaftliche Leistung in akademische Anerkennung und/oder Zugang zu Forschungsförderung umgemünzt werden. Dies gelingt allerdings nicht ohne die Bereitschaft zur Bewertung der eigenen Arbeit durch Kollegen.
Die Historie eines Peer Review geht dabei bis in das 17. Jahrhundert zurück. Henry Oldenburg, Herausgeber der seit 1665 in London erscheinenden Philosophical Transactions, sah sich als Theologe nicht in der Lage, die Qualität eingereichter Aufsätze zu naturwissenschaftlichen Themen selbst angemessen zu beurteilen und delegierte diese Aufgabe daher an andere Wissenschaftler. Dieses Kreuzgutachtenprinzip wurde in der Folge von anderen übernommen und erlebte besonders in den 1970er- und 1980er-Jahren enormen Zulauf. Weltweit verwenden inzwischen etwa 21 000 Zeitschriften zur Bewertung von ca. einer Million veröffentlichter Aufsätze pro Jahr verschiedene Formen von Review-Verfahren.