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DOI: 10.1055/s-0042-111678
Internationale Studienergebnisse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. September 2016 (online)

Joggen verbessert die Neubildung von Nervenzellen


Joggen kann die Neubildung von Nervenzellen im adulten Gehirn deutlich steigern und dabei verschiedene Gedächtnisleistungen – zumindest im Tierversuch – verbessern. Das präsentieren die Forscher um Josef Bischofberger von der Universität Basel in einer Publikation in Brain Plasticity.
Sie verglichen Mäuse, die in einem Laufrad übten, mit Mäusen, die kein Laufrad bekamen. Untersucher verglichen, inwiefern sich die Mäuse für neue Gegenstände in ihrem Käfig interessierten.
Zu Beginn legten sie schwarze oder weiße Kegel oder Pyramiden hinein, anderthalb Stunden später tauschten sie Objekte aus. Die neuen Gegenstände ersetzte man nach 24 Stunden durch ein ähnliches Objekt mit anderer Form oder Farbe oder ein sowohl in Form als auch Farbe neues Objekt. Nach eineinhalb Stunden konnten beide Mausgruppen die Objekte gut unterscheiden. 24 Stunden später jedoch erkannten die Mäuse mit Laufradtraining auch die ähnlichen Objekte als neu. Die Forscher schlussfolgern daraus, dass Laufen das Gedächtnis der Mäuse verbessert. Nach genauerer Untersuchung der Gehirne der Nager zeigte sich, dass die trainierten Mäuse im Hippocampus doppelt so viele Nervenzellen neu gebildet hatten wie die Mäuse ohne Laufrad. Darüber hinaus hatten die neu gebildeten Nervenzellen deutlich längere Fortsätze, zur Kontaktaufnahme mit anderen Nervenzellen.
Die Forscher schlussfolgern nun, dass die verstärkte Neubildung von Nervenzellen (Neurogenese) im Hippocampus eine wichtige Ursache für verbesserte Gedächtnisleistungen sein könnte. Allerdings ist bislang unklar, ob diese Tierversuche vorbehaltlos auf den Menschen übertragbar sind.
Fazit. Eine Studie, die zeigt, wie stark körperliche Aktivität das Gehirn beeinflussen kann. jm
Brain Plasticity 2015; DOI: 10.3233/BPL-150010