Erfahrungsheilkunde 2016; 65(03): 167
DOI: 10.1055/s-0042-109663
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© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Abschied von Prof. Hartmut Heine

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Publication Date:
25 July 2016 (online)

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Prof. Dr. rer. nat. med. habil. Hartmut Heine (* 20.4.1941 - † 18.4.2016)

Zu früh - wie immer für Familie und Freundeskreis - in diesem Fall auch für Kollegen und die Wissenschaft, der er sich bis zum Sterbebett verschrieben hatte, verstarb am 18. April 2016 Herr Prof. Dr. rer. nat. med. habil. Hartmut Heine.

Am 20.04 1941 in Herrsching geboren verbrachte er dort am Ammersee seine Jugend.

Nach dem Abitur folgte seine Studienzeit an den Universitäten München, Kiel und Hannover. Schwerpunkt war die vergleichende Anatomie in tieferem Zusammenhang von Biochemie, Physiologie und Zoologie. In Kiel schloss er 1969 die Promotion zum Dr. rer. nat. über das Säugetier-Herz ab. 1974 habilitierte er sich in den Fächern Anatomie, mikroskopische Anatomie und Embryologie an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main.

Das System der Grundsubstanz (extrazelluläre Matrix) und der Grundregulation blieben lebenslängliche Forschungsschwerpunkte. Alfred Pischingers Beobachtungen wurden durch Heines Forschungsarbeiten Basis und mit empirisch gut abgesicherten Methoden der klassischen und auch der modernen Naturheilverfahren zu wissenschaftlicher Akzeptanz geführt. Die Berücksichtigung der Grundregulationen ist die Grundlage aller CAM-Verfahren.

1996 brachte Prof. Heine „Licht“ in die Beschaffenheit des Akupunktur-Punktes, was zur wissenschaftlichen Anerkennung dieser altbewährten Therapiemethode beitrug.

Ein weiterer sehr großer Verdienst ist die von ihm nachgewiesene immunologische Beistandsreaktion für homöopathische Mittel von der Niedrigpotenz bis zu der mittleren Potenzstärke von D 12.

In mehr als 300 international berücksichtigten Publikationen, zahlreichen Vorträgen und Büchern veröffentlichte er seine wissenschaftlichen Arbeiten und war Mitglied, Ehrenmitglied und Ehrenpräsident in- und ausländischer wissenschaftlicher Gesellschaften.

Zahlreiche Preise wurden ihm verliehen.

Die Familie war Prof. Heines ebenso großer Stolz. 2015 konnte er glücklich mit seiner Gattin, die ihn ein Leben lang mit Schreib- und Folienarbeiten unterstützte, die Goldene Hochzeit feiern.

Zwei Söhne krönten diese Ehe, wobei Klaus habilitierter Diplom-Volkswirt an einer holländischen Universität, der jüngere Sohn Till ein begnadeter Berufsmusiker ist.

Reisen, Weltreisen, Schiffsreisen bereiteten dem Verstorbenen viel Freude.

Bis zum Myokardinfarkt 2002 in Kolumbien war Prof. Heine immer gesund gewesen.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich seinen außerordentlichen Humor, den ich persönlich anlässlich einer Arzneimittel-Kommissionssitzung in der Schweiz kennenlernen und über viele Jahre erleben durfte.

Sein letztes Skript mit dem Titel „Der aufrechte Gang“ konnte er noch abschließen, bleiben wir gespannt, wann und wo dieses Highlight für die Evolution in den Druck kommen wird.

Nehmen wir weiterhin in Dankbarkeit an, was er uns mit der Grundlagenforschung und der Tumor-Biologie geschenkt hat und tragen dies mit Ehrfurcht und froher Erinnerung weiter.

Dr. med. Dr. h.c. Ute Boeddrich, Rüsselsheim