Zusammenfassung
Beckennahe Abrisse von Sehnen sind schwere Verletzungen, die unversorgt Funktionseinbußen
zur Folge haben können. Aufgrund des ausgeprägten Weichteilmantels kann die Rupturlokalisation
schwer eingeschätzt werden. Klinisch zeigt sich häufig ein Kraftverlust sowie ein
Druckschmerz über der Ruptur bzw. der Insertion. Die bildgebende Diagnostik der Wahl
ist das MRT sowie native Röntgenaufnahmen bei Verdacht auf ossäre Mitbeteiligung.
Eine frühe operative Versorgung ist der konservativen Therapie und verspäteten Versorgung
überlegen. Die Refixation erfolgt anatomisch über Fadenanker. Bei entsprechender Compliance
ist eine Schienenversorgung häufig nicht nötig.
Abstract
Pelvic tendon ruptures are severe injuries that might lead to functional disability.
Due to the large circumferential soft tissue the location and severity of the injury
sometimes is hard to estimate. Clinical symptoms are muscle weakness and tenderness
on palpation over the rupture and/or the insertion of the tendon. MRI is the preferred
diagnostic imaging modality, whereas radiographies can detect concomitant osseous
avulsions. Early surgical reinsertion with suture anchors is superior to conservative
treatment or late reconstruction. Postoperative immobilization is rarely necessary
in cooperative patients.