Zeitschrift für Phytotherapie 2016; 37(05): 225
DOI: 10.1055/s-0042-108021
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Artemisia in der Krebstherapie

Fallbericht zeigt Wirkung, aber mit Resistenzrisiko
Ulrike Andres
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Publikationsdatum:
10. November 2016 (online)

Nicht nur bei Malaria, auch in der Onkologie zeigen Präparate auf der Basis von Artemisia annua eine Wirkung. Sie reduzieren das ­Tumorvolumen und verbessern die Lebensqualität. Ob dies allerdings auch für den langfristigen Einsatz gilt, sollte bei einem Patienten mit Prostatakrebs geprüft ­werden.

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Die Resistenz­entwicklung gegen zunächst potente Therapeutika ist eine Herausforderung in der Onkologie. © Fotolia/Sven Hoppe

Der einjährige Beifuß, Artemisia annua, aus der Familie der Korbblütler hat einen wichtigen Platz in der Malariatherapie. Zudem entfalteten Zubereitungen der Pflanze oder deren Derivate in vitro, in Tierversuchen, im palliativen Einsatz und in klinischen Phase-II-Studien bei krebskranken Menschen eine bemerkenswerte Antitumorwirkung. Langzeitstudien fehlen jedoch bisher. Eine deutsche Arbeitsgruppe berichtet nun über die annähernd über ein Jahr erfolgte Behandlung eines 80-jährigen Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom (pT3bN1M1, Gleason-Score 8).

 
  • Literatur

  • 1 Michaelsen FW, Saeed ME, Schwarzkopf J, Efferth T. Activity of Artemisia annua and artemisinin derivatives, in prostate carcinoma. Phytomed 2015; 22: 1223-1231