Laryngorhinootologie 2016; 95(07): 490-491
DOI: 10.1055/s-0042-107353
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Glatt begrenzte kugelige Raumforderung im Cavum conchae

Smooth Nodular Mass of the Cavum Conchae

Authors

  • J. Priese

    1   Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitatsklinikum Jena, Jena
  • B. Theis

    2   Pathologie, Universitatsklinikum Jena, Jena
  • O. Guntinas-Lichius

    1   Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitatsklinikum Jena, Jena
  • T. Bitter

    1   Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitatsklinikum Jena, Jena
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Publication Date:
08 July 2016 (online)

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Falldarstellung

Anamnese und klinischer Befund

Eine 62-jährige Frau stellte sich mit einer seit einem Jahr an Größe zunehmenden, druckschmerzhaften, nicht verschieblichen Raumforderung im Cavum conchae der rechten Ohrmuschel vor. In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine 5 mm große, derbe, rundlich-erhabene Raumforderung mit Gefäßektasien. Ansonsten zeigten sich keine anderen Hautveränderungen. Cervikal konnten beidseits keine vergrößerten Lymphknoten palpiert werden ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Inspektionsbefund am Cavum conchae rechts.
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Abb. 2 Histologischer Befund vom zentralen Anteil der Raumforderung in HE-Färbung und 200facher Vergrößerung.
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Abb. 3 Lokalbefund 7. Tag postoperativ

Therapie und Verlauf

Es erfolgte aufgrund des Verdachts auf ein Basalzellkarzinom unter Narkose die Entfernung der Raumforderung in toto unter Mitnahme des darunterliegenden Knorpels. Abschließend wurde der entstandene Defekt direkt mittels eines Kipplappens von retroauriculär verschlossen. In der histologischen Untersuchung zeigte sich im entnommenen Präparat zwischen epidermalem Plattenepithel und dem elastischen Ohrknorpel ein nodulärer Bezirk, der sich aus abgerundeten, puzzleartig ineinandergreifenden soliden Epithelformationen zusammensetzte. Die Tumorzellen besaßen relativ monomorphe, rundliche bis leicht ovaläre, vesikuläre oder mäßig chromatindichte Kerne ohne signifikante Atypie. Im Randbereich der Zellinseln war eine verbreiterte, homogen-eosinophile Basalmembran zu sehen. Auch innerhalb der Epithelinseln fand sich gleichartiges Basalmembranmaterial in globulärer Form ([Abb. 2]). Es wurde die Diagnose eines im Gesunden entfernten dermalen Zylindroms gestellt. Da kein Anhalt für Malignität bestand, erfolgte ausschließlich die ambulante Nachsorge des lokalen Befundes ([Abb. 3]).